Wenn es um die Ausbreitung des Coronavirus geht, ist die Reproduktionszahl wichtig, die auch als R-Wert oder R-Zahl bezeichnet wird. Sie gibt an, wie viele Menschen eine infizierte Person in einer bestimmten Zeit im Mittel ansteckt.
Zu Beginn der Coronavirus-Pandemie gab es den Startwert R0, der auch als Basisreproduktionszahl bezeichnet wird. Dieser gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Mittel ansteckt, wenn die Bevölkerung nicht immun ist und keine Infektionsschutzmaßnahmen getroffen werden. R0 liegt beim Coronavirus zwischen 2,4 und 3,3. Ohne Schutzmaßnahmen würde ein Infizierter im Mittel 2,4 bis 3,3 Personen anstecken. Da der R-Wert eine exponentielle Größe ist, würde die Zahl der Infektionen ohne Gegenmaßnahmen rasch exponentiell ansteigen.
Infektionsschutzmaßnahmen tragen zur Verringerung der Reproduktionszahl, also zur Verringerung der Neuinfektionen bei. Wenn der R-Wert über 1 liegt, steigt die Zahl der Neuinfektionen. Ist der R-Wert gleich 1, bleibt die Zahl der täglichen Neuinfektionen konstant. Und liegt er darunter, gibt es immer weniger Neuinfektionen. Da der R-Wert eine exponentielle Größe ist, haben schon kleineste Änderungen große Auswirkungen.
Die Reproduktionszahl kann nur geschätzt werden, wobei statistische Verfahren die Grundlage bilden: Die Zahl der gemeldeten Ansteckungen wird auf Basis von zwei aufeinanderfolgenden Vier-Tages-Zeiträumen ermittelt, wobei Diagnose-, Melde- und Übermittlungsverzug berücksichtigt werden.
Zu ausführlichen Informationen zum R-Wert auf der Website des Rober Koch-Instituts