Bau eines Modulbaus an der Rosastraße

In seiner Sitzung am 25. August 2021 hat der Rat der Stadt Essen den Bau und Baubeginn eines nachhaltigen Modulbaus an der Rosastraße, Ecke Von-Einem-Straße in Rüttenscheid beschlossen. Der Modulbau fungiert als Ausweichquartier für die Andreasschule und die Sternschule während der dortigen Bauphase zur Erweiterung der Schulen. Zudem soll der Modulbau in Folgenutzung als Ausweichquartier für weitere anstehende Baumaßnahmen im Schulbezirk dienen.

Interim während Sanierung von Rüttenscheider Schulen notwendig

Der Modulbau an der Rosastraße, Ecke Von-Einem-Straße ist erforderlich, da ohne eine Teilauslagerung von sechs Klassen der Andreasschule und vier Klassen der Sternschule im Zeitraum vom Sommer 2023 bis Sommer 2024 die nötigen Baumaßnahmen zur Erweiterung der Schulen nicht durchführbar sind. Grund dafür, ist eine erhebliche PCB- und Asbestbelastung, die Schadstoffuntersuchungen in den Decken und Wänden beider Gebäude hervorgebracht hatten. Zur Anbindung der Neubaubereiche an die vorhandene Gebäudeinfrastruktur müssen die Decken und Wände geöffnet werden. Bei der gegebenen räumlichen Enge und den Anforderungen an den Schulbetrieb ist eine Schadstoffsanierung im laufenden Schulbetrieb vor allem aus gesundheitlichen Risiken nicht möglich, sodass eine Auslagerung nötig ist.

Ursprünglich war es vorgesehen, den Bauverlauf mit dem Schulbetrieb abzustimmen und Auslagerungen der Schüler*innen weitestgehend zu verhindern. Da dies nicht möglich ist, wurden im Umfeld beider Schulen städtische Grundstücke für eine Bebauung überprüft.

In unmittelbarer Nähe des künftigen Modulbaus stehen mittelfristig an weiteren städtischen Gebäuden Umbau- und Sanierungsarbeiten an, für die ebenfalls Auslagerungen notwendig werden. Anstelle der sonst üblichen "Container"-Bauweise soll daher ein dauerhafter, nachhaltiger Modulbau in Holzbauweise entstehen, der von Anfang an so gestaltet ist, dass er flexibel genutzt werden kann. Die Dachfläche soll mit einer Photovoltaikanlage und einem Gründachaufbau ausgestattet werden.

Aufgrund der Erstnutzung als Schulstandort kann die Finanzierung des Modulbaus über das Förderprogramm "Gute Schule 2020" erfolgen. Aktuell werden die Planungs- und Baukosten auf 12,7 Millionen Euro geschätzt (Stand: September 2022).

Nachhaltiger Modulbau

Die bauliche Umsetzung erfolgt in Anlehnung an die Nachhaltigkeitsstandards des "Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen, Silber" (BNB-Standard). Das BNB zeichnet sich durch umfassende Betrachtungen aus. Berücksichtigung finden unter anderem ökologische und ökonomischen Qualitätsziele sowie technischen Aspekte.

So wird zum Beispiel das gesamte Gebäude aus einer klimafreundlichen Holzkonstruktion errichtet. Die Dachflächen werden mit einer Photovoltaikanlage und einem Gründachaufbau ausgestattet. Der Einbau einer Luftwärmepumpe gewährleistet eine eigenständige auf 100 Prozent erneuerbaren Energien basierende Wärmeversorgung. Die notwendige Stromversorgung erfolgt über die geplante Photovoltaikanlage. Der technische Gebäudebetrieb kann somit klimaneutral erfolgen. Durch die Verwendung von Holz als Konstruktionsbaustoff werden klimaschädliche Baustoffe wie z.B. Stahl und Beton weitestgehend ersetzt und erspart so die klimaschädliche CO² Belastung.Es ist geplant das anfallende Regenwasser auf dem Grundstück versickern zu lassen. Das für die Rückhaltung von Regenwasser ausgelegte Gründach des Modulgebäudes ermöglicht die verzögerte Abgabe an die grundstückseigenen Grünanlagen. Dies vermeidet zusätzlich eine Überlastung des Kanalsystems durch Starkregenereignisse.

Grünflächen werden als Ausgleich entwickelt

Die Spielplatzfläche Rosastraße / Von-Einem-Straße bietet dabei die besten Voraussetzungen für eine Bebauung. Der Standort ist sowohl zur Sternschule als auch zur Andreasschule in wenigen Minuten zu erreichen. Durch das geplante Interim wird das Grundstücks Rosastraße/Von-Einem-Straße nur zum Teil bebaut. Die Ausgleichsflächen für dieses Stück Bebauung wird auf mehreren Grundstücken in unmittelbarer Umgebung festgelegt und entwickelt. Dort werden Spiel- und Aufenthaltsflächen geschaffen, die moderner und altersgerechter konzipiert sind und für die Bevölkerung in Rüttenscheid mehr Aufenthaltsqualität schaffen. Insgesamt muss ein Ausgleich für 2.425 Quadratmeter geschafft werden, die durch das Interim wegfallen.

Bei den Ausgleichsflächen handelt es sich um:

  • Ein derzeit nicht genutzter Teil des Schulgeländes des Helmholtz-Gymnasiums – Rosastraße, Ecke Isenbergstraße - hier entsteht ebenfalls ein öffentlicher Spielplatz, der ebenfalls ca. 1.500 Quadratmeter groß wird.
  • Ein derzeit nicht genutzter Teil des Schulgeländes Bertha-von-Suttner-Realschule - hier entsteht ebenfalls ein öffentlicher Spielplatz, der ca. 1.000 Quadratmeter groß sein wird.

Für diese beiden Spiel- und Aufenthaltsflächen werden NICHT Teile der bestehenden Schulhöfe genutzt. Es handelt sich um nicht genutzte Ecken auf dem Schulgelände, die keinen direkten Anschluss an den Schulhof haben. Man hat sich im Vorfeld zu den Planungen dazu eng mit den Schulleitungen abgestimmt.

Im Zuge der Gesamtmaßnahme Interim Rosastraße wird weiterhin die Restfläche des Grundstücks Rosastraße/Von-Einem-Straße, das nicht vom Interim genutzt wird, mit rund 1.500 Quadratmetern mit Sitzgelegenheiten, Neupflanzungen und Spielgeräten neu gestaltet.

Zusätzlich wird das Außengelände des Interims selbst, vergleichbar wie ein Schulhof, außerhalb der Schulzeiten für die Kinder im Stadtteil geöffnet.

Insgesamt wird also mehr Spiel- und Aufenthaltsfläche geschaffen, als durch den Bau des Interims wegfallen wird.

Zu den geplanten Spiel- und Aufenthaltsflächen werden im Rahmen der Beschlussfassungen zum jeweiligen Bau und Baubeginn auch noch die zuständigen politischen Gremien und jeweiligen Schulleitungen mit einbezogen. Die Vorplanungen laufen bereits: Die Ausstattungen der Spielplätze werden mit dem Fachbereich Grün und Gruga abgestimmt und entsprechen der aktuellen Spielraumleitplanung. Es ist geplant, dass die Flächen unterschiedliche Altersgruppen von Kindern und Jugendlichen ansprechen sollen.

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