Neubau der Schule an der Ruhr

Rückbau des Schul- und OGS-Gebäudes

Mit den vorbereitenden Maßnahmen zum Rückbau des Altbaus wurde im Januar 2021 begonnen. Zunächst mussten die vorhandenen Gebäudeschadstoffe unter Einhaltung der gesetzlichen Sicherheitsvorkehrungen ausgebaut und entsorgt werden. Darauf folgte schrittweise der Abbruch des Schul- und des OGS-Gebäudes. Die Rückbauarbeiten wurden im Oktober 2021 abgeschlossen.

Zum Schutz der Anwohner*innen und der Facharbeiter*innen wurden umfangreiche präventive Maßnahmen zur Vermeidung der Geruchsbelästigung unternommen, wie zum Beispiel die Abgrenzung der Baustelle mit Planen und die sogenannte "Bewetterung". Bei der Bewetterung wird der leicht flüchtige Stoff Tetrachlorethen durch das Zuführen von Luft auf eine sehr geringe Konzentration verdünnt. Dies ist vergleichbar mit der Luftzufuhr unter Tage. Die Konzentration des Stoffes Tetrachlorethen in der Luft wurde während der Abbruchmaßnahmen gemessen.

Die Abbrucharbeiten wurden von einem Sachverständigenbüro geplant und begleitet.

Zum Schadstoff

Tetrachlorethen ist ein Lösungsmittel, das unter anderem in der Textilindustrie und besonders in chemischen Reinigungen Verwendung findet. Geläufiger ist der Name PER. Diese Flüssigkeit verflüchtigt sich leicht an der Luft. Ab einer Konzentration von 10 Millilitern Tetrachlorethen auf einen Kubikmeter Luft ist die zulässige Arbeitsplatzkonzentration überschritten. Die Geruchsschwelle liegt allerdings deutlich niedriger, so dass bereits Gehalte sehr weit unterhalb dieser Gefahrenschwelle als typischer Reinigungsgeruch wahrgenommen werden.

Anlässlich dieser geruchlichen Auffälligkeit und letztlich aufgrund diverser Schadstoffbelastungen der Gebäudesubstanz wurde Anfang 2017 der Schulbetrieb am Grundschulstandort eingestellt. Bei den Untersuchungen in der Umgebung wurden auch das Schulgebäude und der Boden des Schulgrundstücks hinsichtlich einer eventuellen Belastung durch Tetrachlorethen durch Gutachter untersucht. Dabei war Tetrachlorethen im Boden nicht oder nur in äußerst geringen Konzentrationen von deutlich weniger als 1 Milligramm pro Kilogramm nachweisbar. Eine gesundheitliche Beeinträchtigung von Anwohner*innen war somit auch bei Eingriffen in den Boden im Zuge der Abbruch- und Neubaumaßnahmen nicht gegeben. Die hier möglichen Ausdünstungen verflüchtigen sich umgehend an der Luft.

Sanierung des Nachbargrundstücks

Im Anschluss an den Rückbau des Schul- und des OGS-Gebäudes veranlasst der Eigentümer des Nachbargrundstücks am Mintarder Weg 49 den Rückbau der ehemaligen Reinigung und die Sanierung des mit Tetrachlorethen belasteten Bodens. Die Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit der Stadt Essen. Zukünftig sollen hier neue Wohnhäuser entstehen.

Während der gesamten Bauzeit kann es zu Beeinträchtigungen durch Baulärm, Baustaub oder vermehrten Baustellenverkehr kommen. Die Stadt Essen unternimmt alle Anstrengungen, um die Einschränkungen und Störungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Die Baumaßnahme wird engmaschig überwacht.

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