Neubau KiTa Kämpenstraße

Einheit aus Alt und Neu im Grünen

Bei der Kindertagesstätte Kämpenstraße 57a handelt es sich um eine ursprünglich fünfgruppige KiTa, die auf einem naturbezogenen Konzept basiert. Sie liegt im Grünen zwischen zwei Kleingartenanlagen im Essener Stadtteil Holsterhausen. Im Rahmen des Ausbauprogramms wurden zusätzlich zwei Gruppen für Kinder unter 3 Jahren eingerichtet und fehlender Raumbedarf im Bestand ergänzt. Mit der Ausführung und Bauleitung des Projektes wurde das Architekturbüro Georg Ruhnau aus Essen beauftragt. Rund 1,5 Millionen Euro wurden für den Neu- und Umbau investiert, 214.200 Euro davon finanzierte das Land NRW aus einem Sonderprogramm.

Um dem neuen Raumprogramm Rechnung zu tragen, wurde an der Westseite des Gebäudes ein zweigeschossiger Neubau in konventioneller Bauweise (Kalksandstein-Mauerwerk mit mineralischem Dämmputz) errichtet, der einschließlich des Umbaus im Bestand im Juni 2013 fertiggestellt wurde.

Der Entwurf der Immobilienwirtschaft folgt den klaren Strukturen des Altbaus aus dem Jahr 1974. Er unterstreicht das pädagogische Konzept des Naturkindergartens durch die in Erdtönen gehaltenen Fassaden und zurückhaltende Innenraumgestaltung in freundlichen hellen Räumen. Die Gestaltung der straßenseitigen Fassade spielt mit den Elementen Feuer, Wasser, Erde, Luft in Form von entsprechenden Glasobjekten in Aluminium-Konstruktion und lockert somit die stringente Weiterführung des Altbau-Entwurfs auf. Die Fluchttreppe auf der Gartenseite wird durch den Anbau einer Rutsche mit ins Spiel einbezogen.

Großzügiges Außengelände
Das weitläufige, unterschiedlich angelegte Außengelände mit Feuchtbiotop, Wildwiese, Kompostanlage, Hochbeeten, Weidenzelt, Hügellandschaft et cetera bietet mit zirka 4.440 Quadratmetern ausreichend Platz für die etwa 140 zu betreuenden Kinder. Neben verschiedenen Obstsorten gedeihen auch Kartoffeln, Getreide und Gemüse für den Eigenbedarf. Brot wird im eigenen Backhaus frisch gebacken und auch Marmelade zur Erntezeit selbst zubereitet.

Der Zugang zur Natur wird durch einen festen Waldtag in der Woche bei jeder Wetterlage und den spielzeugreduzierten Ansatz im Haus noch unterstrichen. Pflanzen, Holz oder Wurzeln sind überall präsent - auch innen - und die Welt der Steine nimmt großen Raum ein, selbst die KiTa-Gruppen tragen Namen von Edelsteinen.

Im Zuge der Erweiterung wurde das Außengelände der U3-Betreuung angepasst, der Sandkasten wurde umgestaltet und der Spielhügel mit Niedrigseilparcours neu angelegt. Durch die Aufnahme von Kindern unter 3 Jahren und damit verbunden einem größeren Personalschlüssel mussten im Altbau fehlende Räume ergänzt werden. Gleichzeitig wurde die Elektro-Fußbodenheizung aus dem Ursprungsbaujahr durch die neue Heizung mit Gas-Brennwerttechnik im gesamten Gebäude ersetzt.

Neubau
Im Neubau haben dann, bedingt durch die Umstrukturierung, vier Gruppen einen neuen Platz bekommen. Die Grundrisse sind klar gegliedert, jeder Gruppenraum hat einen direkten Zugang zu einem Nebenraum, die Schlafräume und WC-/Pflegebereiche erschließen sich über die Flurzone. Die großzügigen Fensterflächen lassen viel Tageslicht zu und bieten fast ausnahmslos den Blick in die umgebende Natur. Die Innenräume sind zurückhaltend "unbunt" gehalten, Naturtöne halten durch gesammelte und gebastelte Kunstwerke der Kinder Einzug. Die Decken sind mit Akustikplatten mit Streulochung und integrierten Downlights verkleidet, der Linoleumboden ist einheitlich in einem Beigeton gewählt. Im Rahmen der Funktion des Familienzentrums werden Beratungen und Angebote für Familien im Stadtteil angeboten.

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