Umnutzung Bürogebäude zur Kindertagesstätte Helen-Keller-Straße 8

Vom Bürogebäude zur Kindertagesstätte

Eine wesentliche Verbesserung des Angebotes an Kinderbetreuungsplätzen der Stadt konnte auch im Essener Nordviertel erzielt werden. Dazu wurde das leerstehende Gebäude der ehemaligen interdisziplinären Frühförderstelle an der Helen-Keller-Straße 8 zu einer 4-gruppigen KiTa umgebaut.

Planung der Architektur

Nach einem europaweitem Vergabeverfahren wurde das Essener Architekturbüro schröder / partner architekten GmbH mit den Planungsleistungen beauftragt. Durch überzeugende Lösungen zur Umnutzung des ehemaligen Bürogebäudes konnte spielerisch erlebbare Architektur für Kinder geschaffen werden. So waren zum Beispiel die vorhandenen Fensteröffnungen durch hohe Fensterbrüstungen in regelmäßiger Anordnung geprägt. Um künftig Erwachsenen und Kindern gleichermaßen spannende Ausblicke aus dem Gebäude zu ermöglichen, waren starke Eingriffe notwendig.

Dies schlägt sich in einer unregelmäßigen Anordnung von verschiedenen Fensterformaten und variierenden Brüstungshöhen nieder, die ein dynamisches Fassadenbild erzeugen.

Auch im Innenraum musste der Grundriss massiv verändert werden, um den Anforderungen an das vorgegebene Raumprogramm für Kindertagesstätten zu entsprechen.

So wurden etwa im Bereich der Gruppenräume tragende Wände abgebrochen und die Lasten mittels Stahlträgern und Stützen abgefangen, sodass ein großzügiger, zusammenhängender Gruppenbereich entstehen konnte. Der beinahe 3,00 m breite Flur aus dem Bestand eignete sich hervorragend für die Nutzung als Spielflur und wurde in Teilbereichen zusätzlich aufgeweitet. Das Bestandsgebäude wurde um einen Verbindungsgang und einen zusätzlichen Mehrzweckraum erweitert, diese Gebäudeteile wurden in Holzbauweise errichtet.

Das Materialkonzept

Bei der Material- und Farbauswahl spielen im Innen- und Außenbereich natürliche Baustoffe und warme Farben eine besondere Rolle, die Baustoffe werden auch haptisch erfahrbar. Die Fassaden des Gebäudes erhielten eine Bekleidung aus hochwertigem nordischem Kiefernholz. Durch eine werkseitige biologische Imprägnierung sind diese speziellen Fassadenhölzer besonders widerstandsfähig und langlebig. In Kombination mit den grünen Fassadenplatten sowie den außergewöhnlichen Fensterformaten ergibt sich ein lebendiges und abwechslungsreiches Materialspiel. Im Innenraum wurden Deckenplatten aus Holzwolle verwendet, die mit ihrer natürlichen Struktur und Farbgebung Wärme ausstrahlen und das Materialkonzept in dieser Hinsicht unterstützen.

Das gemeinsame Außengelände der neuen KiTa und des Familienzentrums bietet mit insgesamt 4.600 ausreichend Spiel- und Aufenthaltsfläche für die Kinder beider Institutionen. Die Planung hat eine konzeptionelle Überarbeitung der gesamten Außenfläche des städtischen Grundstücks und die Neugestaltung von Teilbereichen hervorgebracht.

Das Projekt mit Gesamtbaukosten von rund 3,56 Millionen Euro wurde durch das Land gemäß Gesetz zur Umsetzung des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes in Nordrhein-Westfalen gefördert. Die KiTa ist seit dem 01.02.2019 mit etwa 80 Kindern in Betrieb.

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