Die Deutschen nutzen für Heißgetränke jährlich rund 2,8 Milliarden Einwegbecher (Quelle: Deutsche Umwelthilfe 2015). Das entspricht 34 Stück pro Kopf und mehr als 20 Millionen Bechern, die alleine in Essen jedes Jahr in den Müll wandern. Aufgrund ihrer Beschichtung können die Becher nicht recycelt werden und sind damit wenig ressourcenschonend.
Essen to go: umweltfreundlicher Mehrwegbecher
Um einen Beitrag zur Müllvermeidung zu leisten, hat die Stadt Essen gemeinsam mit der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (EWG), den Entsorgungsbetrieben Essen GmbH (EBE) und der EMG – Essen Marketing GmbH im September 2018 den ersten städtischen Mehrwegbecher vorgestellt: "Mein Essen – Mein Becher" bietet Bürger*innen eine umweltfreundliche Alternative zum Einwegbecher für den Kaffee- oder Teegenuss "to go".
Ein Becher – viele Möglichkeiten
"Mein Essen – Mein Becher" besteht aus einem schadstofffreien Qualitätskunststoff und ist zugleich bruchstabil sowie spülmaschinenfest. Er verfügt über ein Fassungsvermögen von 400 Milliliter und ist sowohl in einer grünen als auch einer blauen Variante erhältlich. Beide gemeinsam haben die farbige Silhouette der Stadt Essen, die den Becher ziert. Ein dicht schließender Deckel sorgt außerdem für den nötigen Auslaufschutz. Interessierte erhalten den Becher inklusive Deckel für 3,90 Euro beispielsweise in der Tourist Info der EMG – Essen Marketing GmbH auf der Kettwiger Straße, im Café Konsumreform, in der Hania Kaffeemanufaktur, bei TeeGeschwender oder im Rathaus am Porscheplatz in der Essener Innenstadt.
Nutzer*innen profitieren zudem von einem Preisnachlass, wenn sie ihren eigenen Becher mitbringen: So zahlen Kaffee- und Teetrinker*innen bei vielen Bäckereien und Cafés, z.B. bei Yormas, Kamps und Malzers einige Cent weniger als bei der Nutzung eines Einwegbechers
Darauf sollten Nutzerinnen und Nutzer achten
Sollen Heißgetränke in mitgebrachte Mehrwegbecher ausgeschenkt werden, müssen Gastronomie-Mitarbeiter*innen diese vor dem Befüllen durch Sichtkontrolle auf Sauberkeit überprüfen. Sind die Becher verschmutzt, werden sie nicht gefüllt, es sei denn, sie können vor Ort gereinigt werden. Zudem darf der Becher auf keinen Fall die Auslauftülle der Getränkemaschine, die Kannen oder andere Utensilien berühren. Daher empfiehlt die Stadt Essen Kund*innen, ihre Becher und Deckel nach jedem Gebrauch mit wenig Spülmittel und heißem Wasser zu reinigen. Im Geschäft sollten sie nur einen sauberen Becher ohne Deckel abgeben und anschließend den gefüllten Becher selbst mit ihrem Deckel verschließen.
Müllvermeidung mit "Mein Essen – Mein Becher"
Da der zu 100 Prozent in Deutschland hergestellte Becher vollständig recycelbar ist, dient er im Gegensatz zu sogenannten Bio-Einwegbechern als alltagstauglicher und aufgrund der langen Haltbarkeit als besonders nachhaltiger Baustein für mehr Umweltbewusstsein und eine saubere Stadt. Entscheidend ist der Umstieg auf einen Mehrwegbecher, der über einen möglichst langen Zeitraum genutzt werden kann.
Bis Dezember 2019 wurden über 17.000 Becher verkauft. Sie kommen unter anderem in der Messe Essen, im Café Konsumreform, im Kaffee Garten Ruhr im Grugapark Essen, in der Kita St. Maria Himmelfahrt, bei der Emschergenossenschaft, beim Kraftwerksschule e.V., bei Einrichtungen der RGE, bei Open Grid Europe oder im LVR-Klinikum Essen zum Einsatz.
EU-Verbot von Einwegplastik
Die Europäische Union hat am 21. Mai 2019 ein Verbot von Einwegplastik beschlossen. Zum Schutz der Umwelt und insbesondere der Meere soll es das Plastikmüllaufkommen reduzieren und Plastikgegenstände, für die es bessere Alternativen gibt, ab spätestens 3. Juli 2021 in allen EU-Mitgliedsstaaten verbieten. Das Bundeskabinett hat am 24.06.2020 einen entsprechenden Beschluss gefasst. Die neue Richtlinie schränkt die Herstellung und Nutzung von Einwegkunststoffartikeln, also Produkten, die ganz oder teilweise aus Kunststoff hergestellt werden und in der Regel nur für den einmaligen oder kurzzeitigen Gebrauch bestimmt sind, erheblich ein. Dies betrifft besonders Einmal-Essensverpackungen und -Becher aus Plastik sowie deren Zubehör, wie beispielsweise Deckel oder Rührstäbchen. Aktuell machen diese kurzlebigen Verpackungen ein Drittel des Verbrauchs an Kunststoffen in Deutschland aus, was reduziert werden soll.
Kontakt
Mehr zu "Mein Essen – Mein Becher" und Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Interessierte in den FAQ. Gerne stehen wir Ihnen auch persönlich für weitere Informationen zur Verfügung: