RadEntscheid Essen: Zweiter Bürgerdialog gibt Überblick zum Ausbau des Radverkehrs in Essen

24.03.2023

Am Dienstagabend, 21. März, fand der zweite Bürgerdialog zum RadEntscheid im Veranstaltungssaal im ATLANTIC Congress Hotel statt. Das Amt für Straßen und Verkehr der Stadt Essen hatte zum gemeinsamen Austausch geladen. Die Veranstaltung war gut besucht: Rund 140 Bürger*innen kamen, um sich über den Stand der Umsetzung des RadEntscheids Essen zu informieren.

Oberbürgermeister Thomas Kufen begrüßte die Anwesenden und ordnete den Beitritt zum RadEntscheid Essen über den Beschluss des Stadtrates als einen zentralen Baustein für die Mobilitätswende in Essen ein: "Die Förderung des Radverkehrs in unserer Stadt ist ein zentraler Baustein für die Verkehrswende, die wir alle zum Erhalt des Klimas und für einen lebenswerten öffentlichen Raum gemeinsam erreichen müssen. Essen ist hier auf einem guten Weg! Die vollständige Umsetzung der Ziele des RadEntscheids Essen bis zum Jahr 2030 bleibt eine große Herausforderung, der sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Essen mit Engagement und Elan stellen."

Im Anschluss informierte der Fachbereichsleiter des Amtes für Straßen und Verkehr Rainer Wienke über den Sachstand der Umsetzung der Ziele des RadEntscheids Essen und berichtete, von der Einrichtung neuer Radverkehrsanlagen in den Essener Stadteilen Kettwig, Frohnhausen, Altenessen-Süd, Stoppenberg und Horst im Jahr 2022 und dass Planungen für Radverkehrsanlagen im Südviertel, in Rüttenscheid, in Heisingen und in Kettwig auf den Weg gebracht wurden. Für das Jahr 2023 kündigte der Fachbereichsleiter an: "Die noch nicht abgeschlossenen Bau- und Planungsmaßnahmen werden im Jahr 2023 fortgesetzt - ohne Abstriche bei den weiteren anstehenden Projekten. Im Jahr 2023 wird die Stadt Essen die Umsetzungsgeschwindigkeit steigern. Dreizehn Baumaßnahmen, vier Planungsmaßnahmen, sechs Einbahnstraßenöffnungen sowie das Errichten von zahlreichen Fahrradboxen und Fahrradbügeln stehen auf der Agenda."

An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen neben Rainer Wienke, die Geschäftsbereichsvorständin für Umwelt, Verkehr und Sport Simone Raskob, dazu zwei Vertreter*innen der Initiative RadEntscheid Essen, Andrea Spitzer und Marco Hoffmann, sowie der Bürgerbotschafter des "Bürgerforums Mobilität" Professor Dr. Jochen Heß teil. Auch die anwesenden Bürger*innen beteiligten sich engagiert an der lebhaften Diskussion. Moderiert wurde die Diskussion vom bekannten WDR 5-Moderator Ralph Erdenberger

Die beiden Vertreter*innen des RadEntscheids Essen zeigten sich unzufrieden mit der Geschwindigkeit in der Umsetzung der Ziele des RadEntscheids. Simone Raskob und Rainer Wienke, legten dar, dass für viele Maßnahmen die unterschiedlichsten Alternativen den Handlungsleitfäden folgend geprüft würden und dass für jede einzelne Maßnahme ein Beschluss der politischen Gremien der Stadt Essen erreicht werden müsse, wofür Zeit benötigt werde.

Eingebettet in die Diskussion war ein Fachreferat des Radverkehrsexperten Peter Gwiasda mit dem Thema "Neue Regelwerke für den Radverkehr - Mobilitätswende gestalten". Er schlug unter anderem vor, dass die Kommunen bei ihrer Verkehrsplanung mehr Experimentierfreude zeigen sollten. "Einfach mal machen!", forderte Gwiasda. Die dabei gewonnenen Erfahrungen sollten dann in einen Rahmenplan für die Mobilitätswende einfließen. In diesem Zusammenhang wies Simone Raskob darauf hin, dass die Stadt Essen Reallabore für Fuß- und Radverkehr Be-MoVe als Experimentierprojekte durchführe und dass derzeit an einem Mobilitätsplan für Essen gearbeitet werde.

Der Gesprächsbedarf zur Umsetzung des RadEntscheids Essen beim Bürgerdialog im ATLANTIC war sehr groß. Trotz konträrer Positionen in der Bewertung dessen, was die Stadt Essen geleistet hat, verlief die Diskussion in einem gestaltbaren Rahmen.

Am Ende der Veranstaltung waren sich die Repräsentantinnen*Repräsentanten der Stadt Essen und die Vertreter*innen der Initiative RadEntscheid darin einig, dass man dasselbe Ziel verfolge: Die Umsetzung des RadEntscheids Essen. Dafür wolle man in einem ständigen Dialog bleiben, der offen, vertrauensvoll und konstruktiv-kritisch geführt werden solle.

Im nächsten Jahr soll der 3. Bürgerdialog zum RadEntscheid stattfinden.

Den Sachstandsbericht 2022 zur Umsetzung des RadEntscheids Essen finden Interessierte online unter www.essen.de/radentscheid_stand2022_2.

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Oberbürgermeister Thomas Kufen begrüßte zum zweiten Bürgerdialog zum RadEntscheid.

Bürgerdialog zum RadEntscheid (v.l.n.r.): Rainer Wienke, Fachbereichsleiter, Amt für Straßen und Verkehr, Geschäftsbereichsvorständin Simone Raskob, Andrea Spitzer, RadEntscheid Essen, Marco Hoffmann, RadEntscheid Essen und Moderator Ralph Erdenberger.
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