Das Fest Purim erinnert an das biblische Buch Ester, in dem berichtet wird, wie Königin Ester die Juden des Persischen Reichs vor der Ermordung rettete. Deshalb ist Purim ein Freudenfest, es gibt Süßigkeiten und Geschenke, und viele Kinder verkleiden sich als Helden aus dieser Geschichte und nehmen an karnevalsähnlichen Umzügen und Theateraufführungen (Purim-Spielen) teil.
1936 verfasste die 10jährige Anneliese Katz ein „Purim-Spiel in 10 Bildern“, das dreimal mit großem Erfolg im Jüdischen Jugendheim aufgeführt wurde. Auf dem Foto stehen die Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller auf dem Hof der Jüdischen Volksschule in der Sachsenstraße - Anneliese Katz selbst als Königin Ester verkleidet. Eine Kopie des Manuskripts dieses Purim-Spiels ist erhalten und wird in unserem Archiv aufbewahrt.
Anneliese Katz (1925-2016) war die einzige Tochter von Emil und Anna Amalie Katz. Sie erlebte während des Novemberpogroms 1938 in Essen, wie ihr Vater verhaftet und die elterliche Wohnung verwüstet wurde. Einige Monate später schickten ihre Eltern sie zu entfernten Verwandten nach England und retteten so ihr Leben. Sie selbst wurden 1941 ins Ghetto Litzmannstadt deportiert und ermordet. Anneliese Katz heiratete später in London den singhalesischen Arzt Dr. Abraham Ranasinghe und zog mit ihm in seine Heimat Sri Lanka. Dort wurde sie als Anne Ranasinghe die berühmteste Schriftstellerin des Landes.
Purim fällt in diesem Jahr auf den 24. März.
Am 17. März laden wir zum Purim-Familientag in die Alte Synagoge ein!