Radverkehr in Essen: Aktueller Sachstand zur Schaffung einer Nord-Süd-Verbindung

11.05.2023

Im Oktober 2021 wurde die Verwaltung vom Ausschuss für Verkehr und Mobilität damit beauftragt, eine Machbarkeitsstudie mit mindestens zwei Varianten für die Schaffung einer durchgängigen Nord-Süd-Fahrradverbindung durch das Essener Stadtgebiet zu erstellen. In der heutigen Sitzung des Gremiums (11.05.) wurde ein Sachstand vorgestellt, in dem einzelne Streckenabschnitte der Verbindung dargestellt wurden.

B 224 von der Stadtgrenze Velbert bis Grenze Heidhausen
Zur Umsetzung einer Radwegeverbindung entlang der B 224 wurde zwischen der Stadt Velbert und Straßen.NRW für den Abschnitt zwischen dem Velberter Stadtgebiet bis Ortsdurchfahrtgrenze Heidhausen Ende vergangenen Jahres eine Planungsvereinbarung abgeschlossen. Derzeit werden für diesen Abschnitt Ausschreibungsunterlagen für die Vergabe der Objektplanung erstellt, wobei eine Vergabe zur Jahresmitte angestrebt wird.

B 224 von der Grenze Heidhausen bis zur Ruhrbrücke in Werden
Die Ortsdurchfahrt in Essen wurde nicht in die Vereinbarung mit Straßen.NRW einbezogen und wird auch nicht in einem gemeinsamen Planungsauftrag mit dem in oben genannten Abschnitt bearbeitet. Das Amt für Straßen und Verkehr finalisiert aktuell eine Ausschreibung für eine Machbarkeits- und Konzeptstudie für diesen Abschnitt entlang der B 224. Mit der Erstellung dieser Machbarkeits- und Konzeptstudie soll noch im zweiten Quartal dieses Jahres durch ein externes Planungsbüro begonnen werden.

Bredeneyer Straße von der Ruhrbrücke Werden bis zur Manfredstraße

Für diesen Abschnitt der Nord-Süd-Verbindung werden momentan Ausschreibungsunterlagen für die Vergabe von Planungsleistungen erstellt. Hierzu wurde der Abschnitt in insgesamt zwei Bereiche unterteilt. Einmal die freie Strecke zwischen dem Werdener Bahnhof und Bredeney sowie den Bereich Bredeney bis Rüttenscheid.

Rüttenscheider Straße von der Manfredstraße bis zur Hohenzollernstraße

Seit 2020 ist die Rüttenscheider Straße eine Fahrradstraße. Der Auftrag des Ausschusses zur Schaffung einer durchgängigen Nord-Süd-Fahrradverbindung besagte auch, dass bereits vorhandene Fahrradstraßen auf möglichen Anpassungs- bzw. Erneuerungsbedarf hin überprüft werden sollten. Für die Fahrradstraße auf der Rüttenscheider Straße werden aktuell mehrere Varianten untersucht, um die Rahmenbedingungen für den Radverkehr zu verbessern.

Huyssenallee

Noch in der ersten Jahreshälfte 2023 soll die Fahrbahn der Huyssenallee umgestaltet werden, sodass künftig je Fahrtrichtung eine Spur für den Autoverkehr und ein Radfahrstreifen mit einer Mindestbreite von 2,5 Metern zur Verfügung stehen. Auf der westlichen Seite der Fahrbahn sollen außerdem Leitbaken im Intervall von 30 Metern installiert werden, um Radfahrer*innen vor ordnungswidrigem Überfahren des Radfahrstreifens zu schützen.

Europaplatz

Für den Europaplatz unweit des Essener Hauptbahnhofs werden aktuell geeignete Maßnahmen zur sicheren Führung des Radverkehrs in und aus Richtung Hauptbahnhof geprüft. Hierzu zählen beispielsweise separate Radfahrstreifen, separate Signalisierungen oder aufgeweitete Aufstellflächen für den Radverkehr, sogenannte ARAS. Ergebnisse der Prüfungen sind in der zweiten Jahreshälfte dieses Jahres zu erwarten.

Innenstadt

Die aktuelle Radhauptroute in Nord-Süd-Richtung verläuft im Essener Stadtkern unter anderem über die Straße Am Hauptbahnhof sowie den Willy-Brandt-Platz, die Rathenaustraße, den Theaterplatz sowie auf der Straße Schwarze Horn bis zur I. Weberstraße und Turmstraße. Diese soll Route weiterhin erhalten bleiben wobei sie zur Durchquerung der Innenstadt ergänzend auch über die Lindenallee verlaufen soll. Für den Essener Stadtkern ist außerdem vorgesehen, die Anbindung der Protected Bike Lane und der Umweltspur an den Europaplatz zu verbessern. In Fahrtrichtung Norden soll diese über Freiheit und in Fahrtrichtung Süden über die I. Dellbrügge, die Akazienallee und den Willy-Brandt-Platz erfolgen.

Innenstadt bis zum Bahnhof Altenessen

Die Verbindung von der Innenstadt zum Bahnhof Altenessen verläuft für die Radfahrer*innen über das derzeitige Hauptroutennetz und damit über die Altenessener Straße, die Ellernstraße und die Bäuminghausstraße. Die aktuell auf der Altenessener Straße verlaufende Fahrradstraße soll noch im zweiten Quartal dieses Jahres durch Änderungen der Markierungen und Beschilderungen gemäß dem aktuellen Standard für Essener Fahrradstraßen angepasst werden. Nach Abschluss der naturnahen Umgestaltung der Berne durch die Emschergenossenschaft könnte eine weitere Streckenführung in Nord-Süd-Richtung auch entlang der Berne erfolgen.

Bahnhof Altenessen bis zur Stadtgrenze Gelsenkirchen

Die weitere Führung des Radverkehrs in Richtung Norden erfolgt über die bereits bestehenden Radverkehrsanlagen parallel zum Kaiser-Wilhelm-Park über den Stauderkreisel, die Wilhelm-Nieswandt-Allee, die Altenessener Straße und die Karnaper Straße. Es ist geplant, erforderliche Verbesserungen der Bestandsanlagen umzusetzen.

Weitere Streckenführungen

Neben den dargestellten bestehenden und möglichen Streckenführungen wurden die Verwaltung im Oktober 2021 auch damit beauftragt, weitere Varianten für eine Nord-Süd-Fahrradverbindung zu prüfen. Hierzu zählte unter anderem auch eine Verbindung zwischen dem Rommenhöller Gleis entlang der Bahnlinie S6 und der Richard-Wagner-Allee bis zur Stoppenberger Straße mit einer Brücke über die Kronprinzenstraße. Insbesondere diese Querung über die Kronprinzenstraße und eine Streckenführung entlang der Richard-Wagner-Allee erfordern eine anspruchsvolle Planung, die erst mittelfristig in Angriff genommen werden sollte. Wegen der Komplexität und der zu erwartenden hohen Kosten ist daher vorab eine Konzeptstudie zu beauftragen. Für den Abschnitt zwischen dem Rommenhöller Gleis und der Moltkestraße werden momentan Ausschreibungsunterlagen für Planungsleistungen erarbeitet.

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