Solidaritätspartnerschaft Riwne

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist die Stadt Essen eine Solidaritätspartnerschaft mit der nordwestukrainischen Stadt Riwne eingegangen. Solidaritätspartnerschaften verstehen sich als Oberbegriff für die anlässlich des Krieges neu entstehenden kommunalen partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und der Ukraine – unabhängig davon, ob sie formal mit Partnerschaftsurkunde geschlossen wurden oder eine nicht-formalisierte Verbindung darstellen. Die beiden Städte sind durch ihre gemeinsame Partnerstadt Zabrze verbunden. Diese trilaterale Verbindung wird seit Kriegsbeginn bereits für Maßnahmen der Notfallhilfe genutzt und soll in Zukunft noch intensiviert werden. Riwne und Essen haben gemeinsam mit Zabrze am 23. Februar 2023 einen Letter of Support unterzeichnent. In diesem einigen sich die drei Städte auf Hilfsgütertransporte und einen interkommunalen Austausch sowie Begegnungen auf bürgerschaftlicher Ebene. Diese Vereinbarung ist zunächst auf die praktische und solidarische Unterstützung in der Notsituation der Ukraine ausgerichtet.

Von den ersten Kriegstagen an war die Stadt Riwne wegen ihrer Nähe zur weißrussischen Grenze Raketenangriffen von dort ausgesetzt und wurde trotz allem zu einem wichtigen humanitären Knotenpunkt für die gesamte Ukraine. Aufgrund der verkehrstechnisch wichtigen Lage, bestehend aus einem internationalen Flughafen, Eisenbahnlinien, welche die nordwestlichen Städte verbinden, sowie Autobahnen, die nach Lwiw und Kiew führen und eines Atomkraftwerks kommt der Stadt eine strategische Bedeutung zu und ist immer wieder Ziel der russischen Raketenangriffe auf die Infrastruktur.

Die Stadt Riwne hat aktuell etwa 245.000 Einwohner*innen und ist zugleich Verwaltungszentrum der Oblast (Regierungsbezirk) Riwne mit 1,2 Millionen Einwohner*innen. Zusätzlich befinden sich aufgrund der aktuellen Lage zehntausende Binnengeflüchtete in Riwne. Von Riwne aus werden Hilfsgüter in die Kriegsgebiete im Osten und Süden weitergeleitet.