Freisetzung von Gefahrstoffen

Die Freisetzung von Gefahrstoffen ist meist nicht vorhersehbar, eine entsprechende Vorbereitung ist daher für jede*n Einzelne*n nicht möglich. Zudem ist das Spektrum an Gefahrstoffen groß. Für Laien ist die Gefährlichkeit in der Regel nicht erkennbar. Daher ist die richtige Reaktion im Ernstfall umso wichtiger. Wichtige Handlungsempfehlungen für diese Gefahrensituation sind unter im Folgenden "Maßnahmen im Krisenfall" zusammengefasst.

Die Stadt Essen hat ein Warnkonzept erarbeitet, das im Falle einer Gefahrstofffreisetzung in Kraft tritt. Dies beinhaltet unter anderem den Einsatz des flächendeckenden Sirenennetzwerks im Essener Stadtgebiet sowie den Einsatz von Fahrzeugen mit mobilen Lautsprechern.

Zudem wurde bei der Feuerwehr die Mess- und Leittechnik im Bereich der Detektion und Abwehr von ABC-Gefahren modernisiert, um den Austritt von Gefahrstoffen frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.

• Gefahrstoffe können gas- und dampfförmig, als Aeresole, flüssig oder fest auftreten. Als Laie ist die Gefährlichkeit in der Regel nicht erkennen. Eine Freisetzung muss daher immer der Rettungsleitstelle unter der 112 gemeldet werden.
• Im Ernstfall ist den Durchsagen von Lautsprecherfahrzeugen immer Folge zu leisten. Zudem sollte das Radio oder Fernsehen eingeschaltet sein. Auch das Internet kann als Informationsquelle genutzt werden.
• Bürger*innen sollten im Gebäude bleiben und die Türen und Fenster schließen. Falls erforderlich sind andere Hausbewohner*innen zu informieren und gefährdete Personen sollten vorübergehend aufgenommen werden.
• Ventilatoren und Klimaanlagen sollten ausgeschaltet und die Lüftungsschlitze der Fensterrahmen geschlossen sein.
• Ein geschützter Innenraum, der möglichst keine Außenfenster hat, bietet den besten Schutz.
• Unnötiger Sauerstoffverbrauch wie beispielsweise durch Kerzen ist zu vermeiden.
• Bürger*innen sollten nur in Notfällen telefonieren.
• Beim Eindringen von Gefahrstoffen sollten vorhandene Atemschutzgeräte genutzt werden, notfalls einen improvisierten Mundschutz mit OP-Masken oder Tüchern.
• Im Freien gilt: am besten quer zur Windrichtung bewegen, möglichst durch den Atemschutz atmen, zumindest durch ein Taschentuch und das nächste geschlossene Gebäude aufsuchen.
• Wenn man bereits mit Gefahrstoffen in Berührung gekommen ist, sollten beim Betreten des Gebäudes Oberbekleidung und Schuhe gewechselt werden. Diese sollte dann in Plastikbeuteln verpackt und außerhalb des Gebäudes platziert werden.
• Zunächst sind die Hände gründlich mit Wasser und Seife zu waschen, dann das Gesicht und die Haare, ebenso die Nase und die Ohren.
• Falls man sich in einem Auto befindet, sollten die Fenster und Türen geschlossen sein und Lüftung und Klimaanlage abgeschaltet sein.
• Das Radio sollte eingeschaltet sein und die Anweisungen der Einsatzkräfte sollte befolgt werden. Ansonsten sollte das nächste geschlossene Gebäude aufgesucht werden.

Sollte es zu einer Freisetzung von Gefahrstoffen kommen, tritt das erarbeitete Warnkonzept der Stadt Essen in Kraft. Die Bürger*innen werden im Ernstfall über verschiedene Warnkanäle gewarnt. Neben dem Einsatz von Sirenen, warnen im Ernstfall Fahrzeuge der Feuerwehr mit mobilen Lautsprechern die betroffenen Bürger*innen. Zudem werden sie über die Warn-Apps NINA und Katwarn sowie über den Mobilfunkdienst Cell Broadcast gewarnt. Auch über die Informationskanäle der Stadtverwaltung erhalten die Bürger*innen aktuelle Informationen.