Kraniche auf dem Speisezettel?

13.10.2017

Ein tierischer Fund der Essener Stadtarchäologie hat jüngst Einblick in den mittelalterlichen Speiseplan der Essenerinnen und Essener gegeben. In den Jahren 2002 und 2003 wurden in der Baugrube der Volkshochschule von Archäologinnen und Archäologen über 2.000 Tierknochenreste gefunden.

"Überraschend war, dass sich unter den Tierknochen auch Überreste von Rothirsch, Wildschwein, Ur und Wisent, sowie von Auerhuhn und Kranich nachweisen ließen", erklärt Stadtarchäologe Dr. Detlef Hopp. Diese Wild- und Vogelarten gehörten im Mittelalter der "Hohen Jagd" der Feudalherren an: das gemeine Volk durfte diese Tiere nicht jagen.

"Es handelte sich also um eine wohlhabende Gesellschaft mit Jagd auf allerhöchstem Niveau", so Dr. Hopp. "Heute kann man sich aber einen servierten Kranich nicht so recht vorstellen."

Die meisten der Knochen können in die Zeit zwischen dem neunten und zwölften Jahrhundert datiert werden und gehören damit in die Frühzeit des Essener Damenstifts, das bekanntlich Mitte des neunten Jahrhunderts entstand.

Zurzeit werden die Funde durch Studierende der Ruhr-Universität Bochum genauer unter die Lupe genommen. Weitere Ergebnisse sollen im Januar 2018 in der Ausstellung "Stadtarchäologie" vorgestellt werden.

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