"VON WEGEN – Alte Träume und neue Hoffnungen"

Essener Kulturinstitute stellen Programmbroschüre für das 1. Halbjahr ihres Jahresthemas 2018 vor

16.01.2018

Zum fünften Mal haben sich Kultureinrichtungen der Stadt unter der Federführung des Kulturbüros der Stadt zu einem gemeinsamen Thema zusammengefunden. Im Jahr 2018 heißt es: "VON WEGEN – Alte Träume und neue Hoffnungen".

Der von der Bunderegierung beschlossene Ausstieg aus der Kohleförderung setzt der Ära der Montanindustrie ein Ende. Die Frage, ob mit der wirtschaftlichen Veränderung auch ein gesellschaftlicher und kultureller Wandlungsprozess einhergeht, führte zu dem Entschluss, als fünftes Jahresthema der Essener Kultureinrichtungen genau diesen Aspekt mit dem Motto "VON WEGEN – Alte Träume und neue Hoffnungen" zu wählen.

Rund 29 Veranstaltungen umfasst die Programmbroschüre, von der Oper, über Theaterstücke, bis zu Ausstellungen oder Vorträgen. Der Leitgedanke, durch gemeinsame Arbeit ein Thema in seiner Breite und Tiefe, seiner Komplexität, besser zu durchdringen, war eine von zwei Motivationen für das gemeinsame Format der Jahresthemen. Die zweite Motivation ist begründet in der Überlegung, dass gemeinsame Arbeit zu fachlichem Austausch und so zu größerer künstlerischer Qualität führt.

Die Geschichte lehrt uns, dass ein wirtschaftlicher Wandel mit einem Wandel in der Gesellschaft einherging. Kann man das in die heutige Zeit übertragen? Das Ende der Kohleförderung wird zum Synonym des wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Wandels im Ruhrgebiet. Bis zu 600.000 Menschen arbeiteten zu Hochzeiten in den Zechen der Ruhr-Region. Diese Menschen haben auch die Alltagselemente in Kunst und Kultur geprägt. Wie werden sich diese verändern? Wie wird Kunst und Kultur im 21. Jahrhundert wahrgenommen werden? Auf diese Fragen gehen die Kultureinrichtungen mit ihren Programmbeiträgen ein.

Einen besonderen Stellenwert haben Kooperationsprojekte verschiedener Einrichtungen. Das Ankerprojekt des 1. Halbjahres wird vom Deutsch-Französischen Kulturzentrum und zahlreichen Kooperationspartnern präsentiert. Gezeigt wird die Ausstellung "Une jeunesse française" des französischen Fotografen Hervé Lequeux und des französischen Journalisten Sébastien Deslandes. Gemeinsam haben die beiden über fünf Jahre hinweg französische Jugendliche aus verschiedenen städtischen Randgebieten, sogenannten Banlieues, begleitet, fotografiert und interviewt. Die Ausstellung ist Grundlage für einen Workshop mit Essener Jugendlichen, die ihren ganz persönlichen Blickwinkel auf ihre Heimatviertel fotografisch festhalten werden.

Ein weiteres Kooperationsprojekt ist zwischen der Stadtbibliothek Essen und dem 3D Druckzentrum Essen entstanden. Unterstützt vom Recontres Audiovisuelles, Lille, Frankreich, dem Kulturbüro der Stadt Essen und der Kulturstiftung Essen ist im Rahmen eines bilateralen Kulturprojektes eine transmediale Installation entstanden, die erstmals während der Eröffnung des Europäischen Videomapping Centers in Lille offiziell präsentiert wurde. Das Gemeinschaftsprojekt geht nun auf Reisen durch Deutschland und Frankreich und wird unter anderem ab April in der Zentralbibliothek Essen zu sehen sein.

Neben vier Vorträgen in der Alten Synagoge Essen lädt auch das Forum Kreuzeskirche Essen e.V. unter dem Titel "Jesus, Sölle, Hare Krishna. 68 - Eine kulturelle Revolution" zu einer Veranstaltungsreihe in die Kreuzeskirche ein. Im Ruhr Museum ist ab Januar die Sonderausstellung "Josef Stoffels. Steinkohlezechen - Fotografien aus dem Ruhrgebiet" zu sehen. Im März lädt dann der Werkkreis Bildender Künstler zu Ausstellungseröffnung "Daydream" ins Forum Kunst und Architektur ein. Künstlerin Gudrun Teich und Künstler Martin Wille stellen ihr Arbeiten aus. Im Frühjahr präsentiert das Ruhr Museum zusammen mit dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum auf Zollverein dann die Publikumsausstellung "Das Zeitalter der Kohle. Eine Europäische Geschichte". Das Museum Folkwang zeigt ab Mai Druckgrafiken von Herman Kätelhön.

Auch die Essener Theater sind Bestandteil dieses besonderen Veranstaltungsprogramms. Im Februar feiert der Live-Animationsfilm "Metropolis" in der Casa Premiere. Im Juni präsentiert die Theater und Philharmonie Essen dann ein mixed reality game. Unter dem Titel "Der Spalt" können Spielerinnen und Spieler während einer dreiwöchigen Spielzeit eine komplexe Story in unterschiedlichen Stadtteilen erleben. Das Aalto-Musiktheater bietet Opernfreunden im 1. Halbjahr insgesamt neun Vorstellungen der romantischen Oper "Hans Heiling" an. Das Theater TESTH e.V. macht in dem Stück "Spurensuche im 1. Weltkrieg" das Thema "Hoffnung und Leid" von Soldaten zum Thema.

In Zusammenarbeit mit Europe Direct Essen lädt die Volkshochschule Essen zu einem Vortrag der Zukunftsforscherin Cornelia Daheim. Ihr Vortrag beleuchtet unter anderem Perspektiven der Arbeit für das Jahr 2050. Mit dem Titel "Alles Paletti" bietet die Volkshochschule einen ganz besonderen Kurs an: Im Atelier VierViertel können Interessierte an einem Workshop für Upcyclingmöbel teilnehmen.

Zum 17. Mal lädt das Kulturpfadfest dann am 8. Juni in die Innenstadt. An einem zentralen Tag zeigen die Kultureinrichtungen entlang des Kulturpfads zum Sommeranfang ein ausgewähltes Programm mit Musik, Theater, Tanz u.v.m.

Die Broschüre ist ab sofort in der Touristikzentrale und in den kommenden Tagen auch in den Kultureinrichtungen, Kartenvorverkaufsstellen, Bürgerämtern und vielen anderen Essener Geschäften erhältlich. Als PDF kann die Broschüre auch im Internet unter www.essen.de/jahresthemen abgerufen werden.

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