Kohlelager an der Barkhovenallee

12.03.2019

Westlich der Barkhovenallee in Heidhausen liegt das Neubaugebiet Grüne Harfe. Bei Bauarbeiten, die der Stadtarchäologe Dr. Hopp begleitet, wurde in einem Baugrubenprofil in etwa 0,6 m Tiefe ein 5 m langer und circa 20 cm bis 30 cm dicker Befund bestehend aus einer Mischung von stark verwitterter Kohle und Erde entdeckt. Es ist der erste Fund dieser Art auf Essener Boden, der durch die Archäologie näher untersucht wurde.

Die anfängliche Annahme, dass es sich bei dem Befund um einen Kohlenmeiler handeln könnte, wurde bald verworfen. Vielmehr stellte sich heraus, dass es sich um einen Lagerort für Kohle handelt, da in direkter Nachbarschaft sich Steinkohleflöze befanden, die bei den Erdarbeiten oberflächennah abgebaut wurden.

Da der Befund unweit des mittelalterlichen Barkhofes, der 2011 ausgegraben wurde, liegt, ist naheliegend, dass er mit dem ehemaligen Oberhof der Werdener Benediktinerabtei in Zusammenhang steht. Diese besaß vom 14. Jahrhundert bis in die Neuzeit das sogenannte Bergwerksregal und somit das Recht zur Förderung von Steinkohle. Dieser Lagerort für Kohle – eine sogenannte Kohleniederlage – könnte demnach sogar bis in das Mittelalter zurückreichen.

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Kohlelager an der Barkhovenallee Foto: Dr. Detlef Hopp
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