Die GroKo drohte daran zu zerbrechen, die AfD nutzte sie, um diffuse Ängste zu schüren, und auch das so genannte "Werkstattgespräch" konnte den Streit zwischen CDU und CSU über den Umgang mit ihr nicht schlichten: An der 2015 entstandenen Flüchtlingssituation schieden und scheiden sich nach wie vor die Geister. Vor diesem Hintergrund haben 2016 die Autoren Lutz Hübner und Sarah Nemitz im Auftrag des Düsseldorfer Schauspielhauses die Komödie "Willkommen" geschrieben, die seit Dezember 2017 in einer Inszenierung von Regisseur Thomas Ladwig auch am Schauspiel Essen mit großem Erfolg gespielt wird. Mit Humor und Tiefgang erzählt das Stück, das im Grillo-Theater nur noch in drei Aufführungen zu erleben ist, wie die große Politik in die Lebenswirklichkeit einer jungen bürgerlichen Mitte Einzug hält:
Schauplatz des Geschehens ist eine WG-Küche. Das gemeinsame Abendessen nutzt Benny (Jan Pröhl) heute für eine brisante Mitteilung: Er wird für ein Jahr als Dozent in die USA gehen, und damit sein Zimmer während dieser Zeit nicht leer steht, könnte man es doch Flüchtlingen zur Verfügung stellen. Fotografin Sophie (Silvia Weiskopf) ist begeistert und denkt umgehend über ein Dokumentarprojekt nach. Dagegen reagiert die Verwaltungsangestellte Doro (Janina Sachau) eher ablehnend, denn ihr Bedarf an Kontakt mit fremden Lebenswelten sei reichlich gedeckt. Jonas (Stefan Migge) könnte sich das durchaus vorstellen, allerdings befindet er sich gerade in seiner Probezeit bei der Bank und da wäre für ihn der zu erwartende häusliche Lärm sicherlich nicht sonderlich förderlich. Last but not least gibt es da auch noch die Studentin Anna (Henriette Hölzel) und die hat ganz andere Neuigkeiten zu verkünden: Sie ist schwanger und würde gern mit dem Kindsvater Achmed (Halil Yavuz) zusammenziehen – am liebsten hier in der WG. Als der türkischstämmige Sozialarbeiter später selbst vorbeischaut, bekommt die Diskussion allerdings eine ganz neue Note …
Die letzten drei Vorstellungen von "Willkommen" finden am 14. und 30. März sowie 5. April im Grillo-Theater statt; Beginn ist jeweils um 19:30 Uhr.
Eintritt: 14 Euro – 29 Euro
Kartenvorverkauf telefonisch unter +49 201 81 22 200 oder online unter www.schauspiel-essen.de
Die Inszenierung am Schauspiel Essen wird gefördert von der GENO BANK Essen.
Theater und Philharmonie Essen GmbH
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