Gutachten zur Einführung einer Umweltspur liegt vor

06.05.2019

Im morgigen (7.5.) Ausschuss für Umwelt, Verbraucherschutz und Grün und Gruga stellt die Verwaltung ein aktuelles Gutachten zur Einführung einer Umweltspur in der Innenstadt vor. Das Gutachten wurde in Auftrag gegeben, um den positiven Einfluss einer Umweltspur auf die Verbesserung der Luftqualität darzustellen. In dem Gutachten wurden unter anderem die mit der Einrichtung der Umweltspur einhergehenden Verkehrsverlagerungen des Motorisierten Individualverkehrs (MIV) durch Verkehrsmodellrechnungen ermittelt. Dabei wurden neben dem kompletten Innenstadtring (Fall A) auch verschiedene Teilabschnitte betrachtet:

Fall A: Umweltspur vollständig als Ring mit Umweltverbundachse Hachestraße / Hollestraße

Fall B: Umweltspur nur auf der Hindenburgstraße / Ostfeldstraße (Hachestraße bis Berliner Platz)

Fall C: Umweltspur nur auf der Friedrich-Ebert-Straße (Berliner Platz bis Viehofer Platz)

Fall D: Umweltspur nur auf der Schützenbahn / Gildehofstraße / Bernestraße (Abschnitt Gladbecker Straße / Viehofer Platz bis Helbingkreisel)

Fall E: Umweltverbundachse Hachestraße / Hollestraße

Für jeden Teilabschnitt wurden vier Varianten untersucht. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, die Errichtung einer Umweltspur für den Teilabschnitt Schützenbahn / Gildehofstraße / Bernestraße weiter zu verfolgen und vertieft zu planen. Darüber hinaus wäre die Einrichtung einer Umweltverbundachse Hachestraße / Hollestraße weiterzuverfolgen und sollte auch für die weiteren Planungen der „Bahnhofstangente“ berücksichtigt werden.

Da für die Einführung einer Umweltspur eine komplexe Planung erforderlich ist, um sowohl den Radverkehr als auch den Busverkehr auf dieser Achse nachhaltig zu stärken, wird die Verwaltung die Detailplanungen entsprechend ausführen. Die Ergebnisse werden den politischen Gremien im Sommer 2019 zur Entscheidung vorgelegt. Es ist geplant, die Maßnahme bis zur Sommerpause 2020 umzusetzen und dann regelmäßig zu evaluieren. Eine endgültige Entscheidung zur dauerhaften Einrichtung der Maßnahme ist dann für den Sommer 2021 vorgesehen. Sollten im Zeitraum dieser Testphase unvorhergesehene gravierende negative Auswirkungen entstehen, wird die Verwaltung auch in diesem Testzeitraum Nachjustierungen vornehmen.

Zum Hintergrund

Unter einer Umweltspur versteht man eine ganze Fahrbahn, die nur von Linienbussen und Radfahrern, unter Umständen auch von Taxis oder Elektroautos befahren werden darf. Umweltspuren werden als Bussonderfahrstreifen mit Freigaben für die erlaubten Zusatzverkehre sowie durch Fahrbahnmarkierungen auf der Straße gekennzeichnet. Auf der Achse im Untersuchungsbereich der Umweltspur fahren insgesamt sechs Buslinien mit einem Angebot von insgesamt 30 Bussen pro Spitzenstunde und Richtung (Stand: ab Fahrplanwechsel 12. Juni 2019). Die am höchsten belastete Strecke ist der Abschnitt zwischen Viehofer Platz und Varnhorster Kreisel. Üblicherweise sind Umweltspuren am rechten Fahrbahnrand angeordnet, was bei linksabbiegenden Buslinien (z.B. am Varnhorster Kreisel oder am Viehofer Platz) das Queren mehrerer Fahrspuren schon deutlich vor dem Knotenpunkt erfordert. Ansonsten sind Sonderschaltungen für den Bus erforderlich, die allerdings für Taxen, E-Fahrzeugen oder auch Radfahrer nicht gelten.

Die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Radfahrern und motorisierten Verkehren sind ebenfalls bei der Planung bzgl. der Länge der Spuren ohne oder mit Überholmöglichkeit Bus/Rad zu berücksichtigen. Auch der Beginn und das Ende der Umweltspuren am Knotenpunkt sowie die Zuführungen auf die Umweltspuren bedürfen einer vertieften Planung. Ziel muss es sein, sowohl für den Busverkehr einen verlustzeitenarmen Betriebsablauf sicherzustellen als auch für den Radfahrer eine komfortable und sichere Nord-Süd-Achse im Straßenraum zu entwickeln.

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