Museum Folkwang präsentiert Moholy-Nagys multimediales Schaffen

Dritte Kabinett-Ausstellung der Bauhaus-Reihe öffnet ab 20. September. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

30.08.2019

Der dritte Teil der Reihe "BAUHAUS AM FOLKWANG" widmet sich dem Künstler László Moholy-Nagy. Vom 20. September 2019 bis zum 12. Januar 2020 ermöglicht die Kabinettausstellung einen Einblick in das multimediale Schaffen des Bauhausmeisters: Gezeigt werden rund 50 Arbeiten aus der museumseigenen Sammlung. Der Schwerpunkt der Präsentation liegt auf Fotografien und Fotogrammen, es werden aber auch Filme, Collagen und Gemälde zu sehen sein.

László Moholy-Nagy (1895–1946) wird 1923 von Walter Gropius ans Bauhaus berufen, wo er bis 1928 sowohl den Vorkurs als auch die Metallwerkstatt leitet. Eine eigene Werkstatt für Fotografie existiert am Bauhaus zu dieser Zeit noch nicht, jedoch tragen seine fotografischen und filmischen Experimente maßgeblich zur Integration neuer Medien in den Alltag der Schule bei. Mit seiner Arbeit vertritt Moholy-Nagy die Vision einer universellen Gestaltung, die verschiedene Kunstformen gleichberechtigt in sich vereint. Dieser Anspruch bildet sich in den Sammlungsbeständen des Museum Folkwang ab. Heute besitzt das Museum Folkwang mit rund 150 originalen Werken einen bedeutenden Bestand der Arbeiten Moholy-Nagys, dessen Kern seit 1994 ein umfangreiches Konvolut von Fotogrammen bildet.

Neben zwei Leinwänden und drei Grafiken präsentiert die Kabinettausstellung eine Auswahl an Fotografien, Fotogrammen, Fotocollagen, Druckgestaltung und Filmen. Anhand des Konvoluts arbeitet die Präsentation die vielfältige Formensprache der kameralosen Fotografien heraus, die Moholy-Nagy und seine Frau Lucia ab etwa 1922 gemeinsam entwickeln: Von ihm als eine Form "reiner Lichtgestaltung" beschrieben, treffen hier sowohl gegenständliche als auch abstrakte Bildfindungen aufeinander. Lucia Moholy ist selbst seit Anfang der 1920er Jahre auf dem Gebiet der experimentellen Fotografie tätig und hat wesentlichen Anteil an den theoretischen Schriften ihres Mannes.

Auch in seinen gegenstandsbezogenen Fotografien erkundet Moholy-Nagy die gestalterischen Möglichkeiten des technischen Bildes. Unter den Exponaten finden sich zeittypisch steile Perspektiven wie "Funkturm in Berlin" (um 1928). Gezeigt werden auch weniger bekannte Aufnahmen mit sozialdokumentarischem Charakter, wie "Fischschuppen im Spreewaldwirtshaus" (um 1928). Diese Facette in Moholy-Nagys Werk wird ebenfalls aus den Filmen des Künstlers ersichtlich, die in der Ausstellung in direkter Nachbarschaft zu den Bildwerken gezeigt werden.

Die konstruktivistischen Züge von Moholy-Nagys Kunst hebt die Ausstellung anhand von Gemälden, Grafiken und Collagen hervor. Dabei wenden sich die strengen Kompositionen nicht allein von der gegenständlichen Malerei ab, sie verdeutlichen auch, wie sich Moholy-Nagys Beschäftigung mit Farbe, Fläche und Räumlichkeit in anderen Medien niederschlägt. Die sogenannten Fotoplastiken (1925/ 27) lassen dagegen einen durchaus humoristischen Ton zu, ohne dabei ihre kritisch kommentierende Funktion einzubüßen.

Zur Reihe "BAUHAUS AM FOLKWANG"

Mit der Reihe "BAUHAUS AM FOLKWANG" gibt das Museum Folkwang im Jahr 2019 Einblick in seine reichhaltigen Bestände. Nach den Ausstellungen zu LYONEL FEININGER (18. Januar – 14. April 2019) und den BÜHNENWELTEN (28. April – 8. September 2019) schließt die Präsentation der Arbeiten Moholy-Nagys die Reihe ab. Sie zeichnet einen Querschnitt durch das Schaffen Moholy-Nagys, der von seiner frühen Zeit in Berlin bis hin zu seiner Zeit am New Bauhaus in Chicago reicht. Die Kabinettausstellung schließt auch an frühere Berührungspunkte zwischen Moholy-Nagy und dem Museum Folkwang an. In Hagen stellt Moholy-Nagy bereits im Frühjahr 1922 am Folkwang Museum erstmals seine Arbeiten aus, 1929 ist er an der Essener Ausstellung "Fotografie der Gegenwart" beteiligt. Die Austellung wird durch E.ON SE unterstützt.

Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs, sowie am Wochenende und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Donnerstags und freitags kann die Ausstellung von 10 bis 20 Uhr besucht werden. Montags ist die Ausstellung geschlossen.

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