Welt-AIDS-Tag 2019: Beratungsangebote, Aktionen und Veranstaltungen in Essen

22.11.2019

Ein Drittel der HIV-Neudiagnosen in Nordrhein-Westfalen erfolgen erst, wenn das Immunsystem der betroffenen Menschen bereits schwer geschädigt ist oder eine AIDS-Erkrankung vorliegt. Ein rechtzeitiger HIV-Test kann dies verhindern. Anlässlich des Welt-AIDS-Tages am Sonntag, 1. Dezember, weist die Stadt Essen Bürgerinnen und Bürger auf das HIV-Beratungs- und Testangebot im Gesundheitsamt hin. Zudem finden verschiedene Aktionen und Veranstaltungen statt.

Im Jahr 2018 wurden in Nordrhein-Westfalen schätzungsweise 690 HIV-Neudiagnosen gestellt. 230 Menschen wiesen zum Zeitpunkt der Diagnose bereits eine fortgeschrittene Schädigung des Immunsystems auf, darunter 110 Menschen mit einer Aids-definierenden Erkrankung. "Wir möchten daher alle, die Fragen zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) haben, ermutigen, das kostenlose, anonyme und vertrauliche Beratungs- und Testangebote im Essener Gesundheitsamt in Anspruch zu nehmen", erklärt Sabine Wentzky, HIV/STI-Koordinatorin in Essen.

Beratungsstelle des Gesundheitsamtes
Die Beratungsstelle des Gesundheitsamtes mit ihrem umfassenden Testangebot, fachärztlichen Untersuchungen, Fachberatungen und Schulungen zu HIV und STI informiert während der Öffnungszeiten montags von 9–12 Uhr und von 14–15 Uhr, dienstags und freitags von 9–12 Uhr, donnerstags von 9–12 Uhr und von 14–16 Uhr sowie jeden ersten Donnerstag im Monat von 14–18:30 Uhr. Mittwochs ist die Beratungsstelle geschlossen.

Interessierten stehen Frau Adler (Tel.: 8853-213), Frau Eroglu (Tel.: 8853-220) und Frau von der Heide (Tel.: 8853-210) als Ansprechpartnerinnen für Beratung und Test zur Verfügung. Sie können sich in Essen darüber hinaus in den Beratungsstellen der Aidshilfe Essen e.V. (Tel.: 1053-700) und bei Die Schleife-Fachstelle für HIV und STI der cse gGmbH (Tel.: 632569-900) über HIV informieren.

Ein HIV-Test lohnt sich
Eine HIV-Infektion ist heute nicht heilbar, aber behandelbar: Bei rechtzeitiger Diagnose und wirksamer Therapie kann Aids verhindert werden, sodass ein langes Leben mit HIV möglich ist. Außerdem können Menschen mit HIV, welche Medikamente nehmen, auf natürlichem Wege Kinder bekommen.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass bei wirksamer Therapie die Anzahl der Viren soweit reduziert werden kann, dass HIV auch beim Sex ohne Kondom nicht übertragen wird. Mit dem Statement "n=n: nicht nachweisbar = nicht übertragbar" wird diese Botschaft bekräftigt.

Zugleich erleben viele Menschen mit HIV Zurückweisung, Benachteiligung und Schuldzuweisungen. Die Angst vor Diskriminierung hält davon ab, sich auf HIV testen zu lassen. Die Infektion kann dann fortschreiten und HIV bleibt übertragbar. Um die Solidarität mit Menschen mit HIV zu fördern und Diskriminierung entgegenzuwirken, steht das Programm zum Welt-AIDS-Tag 2019 unter dem Motto: "Du hast HIV? Damit komme ich klar. Streich die Vorurteile!"

Aktionen und Veranstaltungen zum Welt-AIDS-Tag
Anlässlich des Welt-AIDS-Tags finden auch in Essen verschiedene Aktionen und Veranstaltungen statt. So werden in Kneipen und Cafés in der Essener Innenstadt und im Südviertel Bierdeckel mit Informationen zu Beratungs- und Testangeboten verteilt. Darüber hinaus findet am Freitag, 29. November, um 18 Uhr, eine Gedenkveranstaltung am Mahnmal "Name und Steine", am Burgplatz bzw. Kettwiger Straße, statt. Anschließend führt ein Lichterzug zur Marktkirche, wo um 18:45 Uhr eine ökumenische Andacht abgehalten wird, die die Möglichkeit zur gemeinsamen Begegnung bietet.

Am Sonntag, 1. Dezember, und Montag, 2. Dezember, gibt es zudem in der Herzenshütte auf dem Essener Weihnachtsmarkt einen Informationsstand und Aktionen: Von 10–21 Uhr sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aidshilfe Essen e.V. anwesend. Sie verteilen rote Schleifen und informieren zu HIV und Aids. Anlässlich des Welt-AIDS-Tags findet zudem am Freitag, 6. Dezember, eine Theateraktion in der Weststadthalle Essen statt: Zu "Liebe, Love and the sexperts" sind Schülerinnen und Schüler von Essener Schulen in Zusammenarbeit mit dem Essener Arbeitskreis "Sexualpädagogik und sexuelle Gesundheit"“ eingeladen.

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Gesundheitsamt. Foto: Elke Brochhagen, Stadt Essen
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