Stadtverwaltung setzt sich für mehr Sicherheit im Radverkehr ein

12.12.2019

Betrachtet man das Jahr 2018, so kam es im Essener Straßenverkehr zu insgesamt 374 Unfällen von Radfahrerinnen und Radfahrern mit Personenschäden, die entsprechend der Polizei gemeldet wurden. Die Stadtverwaltung Essen will dieser Zahl mit verschiedenen Maßnahmen begegnen und die Sicherheit im Radverkehr weiter erhöhen.

Besonders zentral sind hierbei die Schaffung und Ausgestaltung von Radwegen, Radfahrstreifen sowie Schutzstreifen mit ausreichender Breite, deutlich sichtbaren Markierungen sowie einer klaren Abgrenzung vom Fußverkehr oder dem Autoverkehr, beispielsweise durch sogenannte Protected Bike Lanes, wie im Rahmen der Umweltspur an der Schützenbahn geplant.

Darüber hinaus ist es Ziel der Verwaltung, Radfahrerinnen und Radfahrer auch beim Abbiegen und Kreuzen mehr zu schützen. Kam es bei Abbiege- und Kreuzungssituationen 2018 noch zu 135 Unfällen, so sollen die vermehrte Schaffung von Radfahrstreifen und Radfahrfurten für mehr Sicherheit sorgen und zur Verbesserung der Sichtbeziehung zwischen Autoverkehr und Radverkehr beitragen.

Ebenso wird die Stadtverwaltung Maßnahmen ergreifen, Unfälle in Zusammenhang mit Längsverkehren oder parkenden Autos zu verringern. Abstände von mindestens 50 Zentimetern zwischen der Seitenmarkierung eines Radstreifens auf einer Fahrbahn zu parkenden Autos, sollen mehr Platz für den Radverkehr schaffen. Klare Trennungen vom Autoverkehr und Radverkehr können, sofern räumlich umsetzbar, zu einer weiteren Sicherheitssteigerung führen. Im Jahr 2018 kam es im Bereich von Längsverkehren und parkenden Autos zu 65 Unfällen von Radfahrerinnen und Radfahrern.

Zudem rückt die Stadtverwaltung auch die Prüfung von Maßnahmen in Bezug auf Unfälle aufgrund von Straßenbahnschienen in den Fokus. Das Amt für Straßen und Verkehr prüft an dieser Stelle, ob gegebenenfalls Alternativrouten möglich sind, über die der Radverkehr geleitet werden kann. Eine technische Prüfung möglicher Lösungen in Bezug auf die Schienen soll seitens der Ruhrbahn erfolgen. Im vergangenen Jahr verunfallten im Zusammenhang mit Straßenbahnschienen 38 Radfahrerinnen und Radfahrer.

Neben diesen Maßnahmen, die die Sicherheit der Radfahrerinnen und Radfahrern im Essener Stadtgebiet weiter verbessern werden, setzt die Stadt zudem auf die Information und Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. So macht sich die Stadt Essen unter anderem für die Aktion "Seitenabstand 1,5 Meter" der Verkehrswacht Essen stark und platzierte entsprechende Aufkleber auf Einsatzfahrzeugen des Ordnungsamtes. "Immer mehr Essenerinnen und Essener nutzen das Fahrrad, um von A nach B zu gelangen", so Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der Präsentation der Aufkleber im Juli. "Wenn Autos zu dicht vorbeifahren und nicht genügend Abstand halten, kann es für Radfahrerinnen und Radfahrer zu brenzligen Situationen kommen. Auch wir als Stadt wollen auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen und die Autofahrerinnen und Autofahrer sensibilisieren, dem Radverkehr achtsam und rücksichtsvoll zu begegnen."

Weitere Zahlen zu Radunfällen

Im Jahr 2018 kam es im Radverkehr zu insgesamt 108 sogenannten Alleinunfällen - Straßenverkehrsunfällen, bei denen nur ein Fahrzeug beteiligt war. Alles in allem wurden bei 374 Radunfällen 92 Personen schwer und 282 leicht verletzt. Verglichen mit dem Jahr 2011 nahm die Anzahl der Unfälle im Jahr 2018 zwar um 71 zu, doch stiegen auch die täglich zurückgelegten Wege mit dem Fahrrad im gleichen Zeitraum von rund 84.000 (2011) auf etwa 138.000 (2018), beziehungsweise jährlich zurückgelegten Wege von rund 30 Mio. (2011) auf etwa 50 Mio. (2018). Demnach steigerte sich die Zahl der zurückgelegten Wege um mehr als 66 Prozent, die Anzahl der Radunfälle hingegen nur um rund 23 Prozent. Das Risiko zu verunfallen konnte demnach deutlich gesenkt werden.

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