Verlängerung des Modellstadtprojektes (Lead City) im Bereich ÖPNV

28.05.2020

Das Modellstadtprojekt (Lead City) soll im Bereich des ÖPNV verlängert werden. Darüber hat heute (28.5.) der Bau- und Verkehrsausschuss der Stadt Essen beraten.

Essen ist eine von insgesamt fünf Lead Cities, in denen der Bund mit einer Extra-Förderung modellhafte Vorhaben erprobt, um die Luftqualität zu verbessern. Mit dieser Initiative soll der Umweltverbund gestärkt und so für bessere Luft gesorgt werden.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat im letzten Monat angekündigt, dass – vorbehaltlich der Zustimmung des Deutschen Bundestages – die Möglichkeit einer Verlängerung des Modellstadtprogramms bis zum 30.06.2021 verfolgt werde. Hintergrund ist, dass infolge der Corona-Pandemie unter anderem Einschränkungen des ÖPNV-Angebots erforderlich wurden, die auch die Angebotsausweitung im Essener Modellstadtprojekt betrafen.

Für die Verlängerung des Projektzeitraums über den 31.12.2020 hinaus schlägt die Verwaltung zusammen mit der Ruhrbahn nun vor, dass die bisher sehr erfolgreichen Rabattaktionen für Tickets und die erfolgreichen Angebotsausweitungen auf bestimmten Linien fortgeführt werden.

Nach jetzigem Stand werden die Kosten dafür weiterhin zu 95 Prozent durch den Bund getragen. Sowohl die Fördermittel als auch der städtische Eigenanteil von rund 170.000 Euro sind bereits im Haushaltsplan 2021 berücksichtigt worden.

Der Rat der Stadt Essen wird voraussichtlich im Juni über die Verlängerung des Modellstadtprojektes entscheiden.

Zum Hintergrund

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert seit dem 01.01.2019 innovative Verkehrsprojekte zur Luftreinhaltung (Verringerung der Stickstoffdioxidbelastung) in den fünf Modellstädten Bonn, Herrenberg, Mannheim, Reutlingen und Essen.

In Essen wurden drei vorgeschlagene Maßnahmen für dieses Projekt als förderfähig anerkannt:

  1. Angebotsausweitung (Taktverdichtung) von Straßenbahn- und Buslinien
  2. Attraktive ÖPNV-Tarifangebote
  3. Einrichtung von Fahrradstraßen

Nach einer Betriebszeit von nun zehn Monaten resümiert die Ruhrbahn, dass die Angebotsausweitung auf den Linien 103, 146 und 160/161im Essener Stadtgebiet erfolgreich und auf der Linie 170 teilweise erfolgreich war. Auf den Linien 169 und SB 15 wurde die Ausweitung nicht erfolgreich angenommen.

Die Verkaufsstatistik bei den ÖPNV-Tarifangeboten spricht für einen vollen Erfolg. Die Ruhrbahn konnte 3.842 neue Abonnenten hinzugewinnen. Auch im Einzelverkauf ohne Abo wurden viele zusätzliche Monatskarten abgesetzt und die zusätzlich vertriebenen „Schnupper Wochenende ÖPNV“ Gutscheine und KombiTickets sind ebenfalls in hoher Anzahl eingesetzt worden.

Die notwendigen politischen Beschlüsse zum Bau der drei geplanten Fahrradstraßenachsen A, B und C, die im Rahmen des Lead-City Projektes entstehen sollen, wurden im Mai bzw. werden im Juni getroffen.

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