Gedenken an den 9. November 1938

09.11.2020

In ganz Deutschland wird heute an den 9. November 1938 erinnert, an einen Tag und eine Nacht, in der es zahlreiche Angriffe auf die jüdische Kultur gab. In der sogenannten Progromnacht kam es auch in Essen zu Übergriffen auf das jüdische Leben. Die alljährliche Gedenkveranstaltung in der Alten Synagoge Essen kann coronabedingt nicht stattfinden. Trotzdem mahnt Oberbürgermeister Thomas Kufen den Tag nicht zu vergessen: "Heute ist der 9. November - wohl ein Schicksalsdatum in der deutschen Geschichte", so das Stadtoberhaupt. "An diesem Tag wurde im Jahr 1918 die erste Republik in Berlin ausgerufen, 1938 fanden in der Pogromnacht überall im Land Angriffe auf Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen statt, am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer - der Beginn der Deutschen Einheit. Diese historischen Ereignisse machen uns sehr deutlich, dass Freiheit und Demokratie nicht selbstverständlich sind."

Dabei darf es allerdings nicht dabei belassen sein. Denn diese Ereignisse müssen unser Erinnern in die Gegenwart eingebunden und mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen verknüpft werden. "Wir müssen uns immer wieder um diese Werte bemühen und darum ringen, um sie uns zu erhalten", so das Stadtoberhaupt weiter. "Aus dieser Erinnerung unserer Geschichte erwächst unsere Verantwortung! Lassen Sie uns auch heute gemeinsam deutlich machen, dass Freiheit und Demokratie und der Zusammenhalt unserer Gesellschaft Grundlage unseres gemeinsamen Handelns sind."

Die Alte Synagoge Essen einer von sieben Orten ist, die im digitalen Projekt "Seven Places" des Zentrums für Verfolgte Künste in Solingen berücksichtigt worden sind. Die Plattform ist unter www.7places.org einsehbar.

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Niedergelegter Kranz in Gedenken an die Pogromnacht vor der Alten Synagoge Essen.

Historische Ansicht der Alten Synagoge Essen.
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