Entzerrung der Schülerströme in Essen - Aufstockung der Fahrzeuge und zeitversetzter Schulstart

08.01.2021

Bereits seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Stadt Essen gemeinsam mit der Ruhrbahn im Bereich der Schülertransporte Maßnahmen zur Reduzierung der Fahrgastzahlen ergriffen. So wurden seitdem mehr Fahrzeuge eingesetzt, Förderschüler*innen, die aus medizinischen Gründen keinen Mund-Nase-Schutz tragen können, unter Einhaltung der Abstandsregeln befördert und darüber hinaus eine Ermittlung von Schülerströmen durchgeführt. Bei der Ermittlung wurde im Lagezentrum Schule der Stadtverwaltung beschlossen, Berufskollegs, Förder- und Grundschulen außer Acht zu lassen, da die Berufskollegs primär über die Deutsche Bahn beziehungsweise private PKWs erreicht werden, Förderschulen mit Kleinbussen ausgeholfen wird und Grundschüler*innen nur einen sehr geringen Anteil im ÖPNV ausmachen.

Die Schülerströme der in den Stadtteilen vorhandenen Gymnasien, Real-, Haupt- und Gesamtschulen wurden für jeden einzelnen Stadtbezirk ermittelt. Im Ergebnis wurden besonders belastete Verkehrslinien und die dort angebundenen Schulen identifiziert. Die daraus resultierenden Erkenntnisse stellen eine Hilfe zur Entzerrung des hohen Schüleraufkommens im ÖPNV dar. Neben der Aufstockung von Fahrzeugen, spielt dafür auch ein zeitversetzter Schulstart eine wichtige Rolle. Bereits Ende November informierte die Bezirksregierung Düsseldorf, dass die Staffelung des Unterrichtsbeginns auf den Zeitraum von 7 bis 9 Uhr erweitert werden kann. Um weitere Optimierungen zu prüfen, hat sich Mitte Dezember eine Arbeitsgruppe unter Teilnahme von Schulformsprecher*innen, Schulaufsicht, Ruhrbahn, Koordinierungsstelle ÖPNV und der Stadt Essen getroffen.

Anpassung der Unterrichtszeiten an städtischen Schulen

In Essen gibt es bereits einige Schulen, die ihre Unterrichtszeiten angepasst haben, um ein hohes Schüleraufkommen im ÖPNV zu vermeiden und so zum Schutze aller beizutragen. Von den insgesamt 42 verbleibenden städtischen Schulen (nach Abzug der Berufskollegs, Förder- und Grundschulen) haben bereits rund 33 Prozent ihren Unterricht entzerrt. Im Stadtbezirk I haben drei der sechs städtischen Schulen einen gestaffelten Schulbeginn konzipiert und im Einsatz. Im Stadtbezirk III setzen zwei der fünf städtischen Schulen auf angepasste Unterrichtszeiten. Drei von sechs städtischen Schulen haben im Stadtbezirk IV ebenfalls einen gestaffelten Unterrichtsbeginn eingeführt. Im Stadtbezirk V ist es eine von vier städtischen Schulen, die einen entzerrten Unterricht anbietet. Im Stadtbezirk VI haben zwei der drei städtischen Schulen einen gestaffelten Schulbeginn konzipiert. Drei von sieben städtischen Schulen haben im Stadtbezirk VII einen gestaffelten Schulstart. In den Stadtbezirken II, VIII und IX wurden die Unterrichtszeiten bislang noch nicht angepasst. Die Schulen des Bistums haben alle ihre Unterrichtszeiten angepasst.

Weiterer Handlungsbedarf lediglich an fünf Standorten ermittelt

Durch die Ermittlung der Schülerströme konnte die Ruhrbahn lediglich an fünf Standorten besonders belastete Verkehrslinien identifizieren. Insbesondere im Stadtbezirk IX gibt es an der Goetheschule, dem Theodor-Heuss-Gymnasium und dem Grashof Gymnasium Handlungsbedarf. Aber auch am Gymnasium Nord-Ost im Stadtbezirk VI und am Gymnasium Überruhr im Stadtbezirk VIII gibt es hohe Schülerströme. Um auch an diesen Standorten für eine Entzerrung zu sorgen, wird es im Laufe diesen Monats weitere Gespräche der Stadt Essen, mit der Schulleitung und der Schulaufsicht zur Staffelung der Schulanfangszeiten geben.

Einen zeitversetzten Schulstart einzuführen, stellt die Schulen vor große Herausforderungen, da es sich um interne Prozesse handelt, die sehr anspruchsvoll zu organisieren sind. So zieht eine Änderung des Stundenplans weitreichende Änderungen in den innerschulischen Abläufen nach sich, die geplant und mit verschiedenen Beteiligten abgestimmt werden müssen. Auch fehlendes Lehrpersonal, der Einsatz von Teilzeitkräften und die organisatorischen Besonderheiten des klassenübergreifenden Differenzierungsunterrichts stellen für die Schulen einen großen Planungsaufwand dar.

Unabhängig von der aktuellen Corona-Pandemie kann ein gestaffelter Schulstart langfristig gesehen eine Chance sein, generell Staus, Unfälle und Stress, die mit dem Weg zur Schule zusammenhängen, vorzubeugen.

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