Gedenken an die Pogromnacht des Jahres 1938

10.11.2021

Am gestrigen Dienstagabend (09.11.) erinnerte Oberbürgermeister Thomas Kufen gemeinsam mit Schalwa Chemsuraschwili, Vorsitzender der Jüdische Kultus-Gemeinde Essen, Dr. Inna Goudz, Geschäftsführerin Landesverband jüdischer Gemeinden, sowie Shmuel Aronov, Rabbiner der Jüdischen Kultus-Gemeinde Essen, und weiterer Gäste im Rahmen einer Gedenkfeier an die Pogromnacht des Jahres 1938.

Vom 9. auf dem 10. November 1938 wurden durch organisierte Truppen des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland, Österreich oder der damaligen Tschechoslowakei jüdische Geschäfte und Gotteshäuser in Brand gesetzt. Oberbürgermeister Thomas Kufen: "Gemeinsam gedenken wir heute der Opfer der Pogromnacht und erinnern an die schrecklichen Taten dieser erschütternden Nacht vor 83 Jahren, die das offizielle Startsignal zum größten Völkermord in Europa markiert."

Insgesamt wurden in der Nacht vom 9. auf den 10 November 1938 mehr als 1.400 jüdische Gottes- und Gebetshäuser erheblich beschädigt oder in Gänze zerstört. Während und unmittelbar nach den gewaltsamen Übergriffen starben über 13.000 Menschen und mehr als 30.000 Jüdinnen und Juden wurden am Folgetag in Konzentrationslager verschleppt.

Das Essener Stadtoberhaupt betonte bei der Gedenkveranstaltung in der Alten Synagoge Essen, dass Antisemitismus, Rechtsextremismus und jede Form des Hasses und der Ausgrenzung keinen Platz in einer demokratischen Gesellschaft haben. "Der Blick in die Gegenwart und aktuelle antisemitische Taten zeigen, dass auch heute viele Menschen jüdischen Glaubens in Unsicherheit leben. Wenn es eine Lehre aus der Zeit von 1933 bis 1945 gibt, dann jene, dass es unerheblich ist, aus welcher Richtung Antisemitismus kommt. Vielmehr ist er als gleichermaßen gefährlich und inakzeptabel und mit aller Entschiedenheit zu benennen und zu bekämpfen!"

Im Anschluss an die Ansprache des Oberbürgermeisters folgte ein Vortrag von Dr. Inna Goudz, die zum Thema "Wie sieht die heutige jüdische Gemeinschaft in Deutschland die deutsche Geschichte und Gegenwart?" referierte. Das gemeinsame Gebet "El male rachamim" auf deutscher und hebräischer Sprache für die jüdischen Opfer der Shoa bildete den Abschluss der Gedenkveranstaltung.

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Oberbürgermeister Thomas Kufen bei der Gedenkveranstaltung in der Alten Synagoge Essen.

Zum Gedenken an die Pogromnacht des Jahres 1938 wurde ein Kranz an der Alten Synagoge Essen niedergelegt.
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