Fünfter Regionaler Wohnungsmarktbericht vorgestellt

02.12.2021

Wie entwickelt sich der Wohnungsmarkt in der Metropole Ruhr? Welche Trends zeichnen sich ab? Und welche Herausforderungen gilt es in den nächsten Jahren zu bewältigen? Bereits seit einigen Jahren befasst sich die AG Wohnungsmarkt Ruhr, die als Leitprojekt im Sinne der interkommunalen Zusammenarbeit vom Kooperationsverbund "Städteregion Ruhr 2030" ins Leben gerufen wurde, mit diesen Fragen. Im Jahr 2009 wurde unter dem Titel "Wohnen in der Städteregion Ruhr" der Erste Regionale Wohnungsmarktbericht erstellt. Seither erfolgt die Berichterstellung im Drei-Jahres-Rhythmus.

Auch in den vergangenen drei Jahren hat die Stadt Essen gemeinsam mit den Städten Duisburg, Oberhausen, Mülheim an der Ruhr, Bottrop, Gelsenkirchen, Herne, Bochum, Hagen, Dortmund, Hamm, den Kreisen Wesel, Recklinghausen, Ennepe-Ruhr und Unna sowie dem Regionalverband Ruhr die Wohnungsmarktsituation in der Metropole Ruhr beobachtet. Maßgebliche Unterstützung gab es wie bereits in der Vergangenheit durch die NRW.BANK und WIR Wohnen im Revier e.V..

Die Ergebnisse liegen nun im Fünften Regionalen Wohnungsmarktbericht vor und wurden dem Ausschuss für Stadtentwicklung, -planen und Bauen in seiner heutigen (02.12.) Sitzung vorgestellt. Der regionale Wohnungsmarktbericht ist eine gemeinsame Bestandserhebung zur Wohnungsmarktsituation in den kreisfreien Städten und Kreisen des Ruhrgebietes und bietet allen Akteuren am Wohnungsmarkt in der Städteregion Ruhr eine fachlich fundierte Informationsbasis.

Ergänzend zur umfassenden Analyse der angebots- und nachfrageseitigen Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren am Wohnungsmarkt werden im Bericht vier Schwerpunktthemen betrachtet, die als wohnungspolitischen Handlungsfelder identifiziert wurden:

  • quantitativer Neubaubedarf und qualitative Neubaunachfrage,
  • Einsatz wohnungspolitischer Instrumente,
  • Problemimmobilien sowie
  • Umweltgerechtigkeit und städtische Gesundheit.

Weitere Ergebnisse des Fünften Regionalen Wohnungsmarktberichtes:

Flächendeckend steigende Baulandpreise
Auf dem gesamten Wohnungsmarkt Ruhr zieht das Preisgefüge bei Bauland an. Hierbei liegt Essen mit den Städten Mülheim an der Ruhr, Bochum und Dortmund om oberen Ende der Preisskala des Wohnungsmarktes Ruhr.

Steigerungen auch bei den Preisen von Bestandsimmobilien und bei den Mieten
Die Preisspannen für Bestandsimmobilien sind auf dem Wohnungsmarkt Ruhr nach wie vor groß und spiegeln ein breites Angebotsspektrum wider. Trotz des deutlichen Preisanstiegs in allen Städten und Kreisen herrscht ein im bundesweiten Preisvergleich nach wie vor günstiges Preisniveau. Ebenso stiegen die Mieten in der gesamten Region, blieben aber im landesweiten Vergleich noch moderat.

Tendenz zu höher verdichteter Bauweise
Wurden auf dem Wohnungsmarkt Ruhr im Zeitraum von 2014 bis 2017 durchschnittlich 38 Wohneinheiten pro Hektar gebaut, so waren es im Betrachtungszeitraum von 2017 bis 2019 durchschnittlich 42 Wohneinheiten.

Lagegunst durch hervorragende Versorgungsdichte
Ein großer Standortvorteil der Wohnungsmarktregion Ruhr ist seine – im Vergleich mit den anderen Regionen Nordrhein-Westfalens – sehr gute fußläufige Erreichbarkeit von Einrichtungen des täglichen Bedarfs.

Vielfältiger Wohnungsbestand
Der Wohnungsmarkt Ruhr umfasst knapp 2,67 Millionen Wohneinheiten und damit 29,6 Prozent des gesamten Bestandes in Nordrhein-Westfalen. Zwei von drei Wohneinheiten auf dem Wohnungsmarkt Ruhr befinden sich in Mehrfamilienhäusern. Der Wohnungsbestand auf dem Wohnungsmarkt Ruhr ist sehr alt, das gilt auch für Essen.

Bautätigkeit nähert sich Landestrend
Die Dynamik der Wohnungsneubautätigkeit speist sich in den letzten Jahren zu einem ganz überwiegenden Anteil aus dem Bau von Mehrfamilienhäusern. Dagegen ist die Neubautätigkeit bei den Ein- und Zweifamilienhäusern nahezu konstant. Die Bautätigkeit auf dem Wohnungsmarkt Ruhr hat sich dem Landestrend wieder deutlich angenähert.

Weiterhin Rückgang des öffentlich geförderten Wohnungsbestandes
Der seit vielen Jahren voranschreitende starke Rückgang des Bestandes an öffentlich geförderten Wohnungen setzt sich weiterhin fort. Im Zeitraum von 2009 bis 2019 ist der öffentlich geförderte Mietwohnungsbestand um 28,2 Prozent zurückgegangen.

Stagnierende Einwohner*innenzahlen und prognostizierte rückläufige Bevölkerungsentwicklung
In den letzten drei Jahren war die Einwohnerzahl stabil. Bis zum Jahr 2040 wird für den gesamten Wohnungsmarkt Ruhr ein Rückgang der Bevölkerung um 2,2 Prozent vorausgesagt. Nur für die Städte Essen und Dortmund wird ein Bevölkerungswachstum prognostiziert.

Den Fünften Regionalen Wohnungsmarktbericht finden Interessierte auf www.essen.de/wohnen.

Die Stadt Essen veröffentlicht regelmäßig auch eine Betrachtung des Essener Wohnungsmarktgeschehens. Der nächste Essener Wohnungsmarktbericht erscheint voraussichtlich Ende 2022.

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