Hilfen und Angebote für wohnungslose Menschen im Winter

13.12.2021

Der Beginn der kalten Jahreszeit stellt wohnungslose Menschen vor große Herausforderungen. Da die Kälte in den Wintermonaten für Menschen ohne Wohnung besonders gefährlich ist, bieten die Stadt Essen und verschiedene Träger im Essener Stadtgebiet auch in diesem Winter Hilfen und Angebote für wohnungs- und obdachlose Menschen unter Einhaltung der aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen an. So wurden, wie bereits im vergangenen Jahr, die Platzzahlen und Öffnungszeiten der Übernachtungs-, Aufenthalts-, und Beratungsangebote den Corona-Hygienekonzepten angepasst.

In Essen wird Betroffenen unter anderem an folgenden Stellen geholfen:

Notfallnummer für Kältegefährdete

In Essen gibt es für Menschen, die bei Minusgraden unter freiem Himmel übernachten und sich durch den Aufenthalt im Freien selbst gefährden, eine Notfallnummer für Kältegefährdete des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Diese kann von der betroffenen Person selbst angerufen werden oder von besorgten Mitbürger*innen. Die Notfallnummer für Kältegefährdete in Essen ist unter der 0201 222222 erreichbar.

Im akuten Notfall sollte allerdings sofort die Polizei unter der 110 informiert oder bei gesundheitlicher Gefährdung der Rettungsdienst der Feuerwehr unter 112 alarmiert werden.

Übernachtungsangebote

Für wohnungs- und obdachlose Männer stehen im Westviertel in der Lichtstraße 1 Übernachtungsplätze mit Duschmöglichkeiten und Wertsachenaufbewahrung zur Verfügung. Frauen finden in der Grimbergstraße 22 in Essen-Kray ein entsprechendes Angebot. Beide Angebote öffnen in der kalten Jahreszeit um 18 Uhr.

RAUM 58 ist die Anlaufstelle für obdachlose Essener Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren. Die Notschlafstelle befindet sich im Nordviertel in der Niederstraße 12-16. Von 21 Uhr bis 9 Uhr morgens kann hier die Nacht sicher verbracht werden.

Im Westviertel in der Hoffnungsstraße 24 bietet die Suchthilfe direkt gGmbH zudem Übernachtungsmöglichkeiten für wohnungslose drogenkranke Menschen an.

Aufenthaltsmöglichkeiten

Rechtzeitig vor Beginn der kalten Jahreszeit konnte ein neuer, größerer Tagesaufenthalt für wohnungslose Menschen in der Rottstraße 32 in der Essener Innenstadt geöffnet werden. Menschen, die über keinen eigenen Wohnraum verfügen, können sich tagsüber in der Zeit von 8 bis 17 Uhr dort aufhalten und Schutz vor Kälte und Nässe finden. Der Tagesaufenthalt wird in einer Kooperation von Diakoniewerk, Caritasverband und Stadt Essen betrieben. Vor Ort kann zudem eine Sozialberatung in Anspruch genommen werden.

Ein Tagesaufenthalt für volljährige Konsumierende illegaler Drogen ist im Krisencafé in der Hoffnungsstraße 24 zu finden. Dort können sich Betroffene vom Szenealltag distanzieren und Hilfe erhalten.

Das Café Schließfach in der Niederstraße 12-16 stellt vor allem ein Aufenthaltsangebot für drogenabhängige, sich prostituierende und wohnungslose Mädchen und Frauen dar.

Direkt am Hauptbahnhof bietet zudem die Bahnhofsmission Essen neben Aufenthaltsmöglichkeiten auch die Vermittlung von Übernachtungsmöglichkeiten und weitergehende Hilfen an. Zudem befindet sich im Stadtkern in der Steeler Str. 41 eine Anlaufstelle für Jugendliche.

Beratung, Verpflegung und Bekleidung

Im Stadtkern befindet sich die zentrale Beratungsstelle für Wohnungslose in der Lindenallee 55. Da die dortige Suppenküche zurzeit coronabedingt geschlossen ist, werden Verpflegungspakete ausgegeben. Zudem können bedürftige Menschen dort mit einer Grundausstattung an Bekleidung versorgt werden.

Am Hintereingang der St. Gertrud-Kirche, Rottstraße 36 in der Innenstadt, versorgt der FairSorger Essen e.V. obdachlose und bedürftige Menschen dreimal pro Woche mit Essen und Getränken. Weiterhin werden Kleidung, Hygieneartikel, Isomatten und Schlafsäcke ausgegeben. Dort startet auch Essen packt an! die kostenlose Ausgabe von warmen Mahlzeiten und Getränken und weiteren lebensnotwendigen Gütern.

Weitere Hilfsangebote in der Stadt

Das Amt für Soziales und Wohnen der Stadt Essen in der Steubenstraße 53 kümmert sich um die Unterbringung von Menschen bei akutem Wohnraumverlust und unterstützt sie in prekären Lebenslagen bei der Wohnraumsuche. Weiterhin werden dort Hilfen zum Erhalt von Wohnraum bereitgestellt, beispielsweise bei drohendem Wohnungsverlust wegen rückständiger Mietzahlungen.

Das Arztmobil der GSE bietet an verschiedenen Stationen Menschen ohne festen Wohnsitz, Suchtkranken, Straßenkindern und anderen sozial schwächer gestellten Personen eine medizinische Grundversorgung an. Dies gilt insbesondere für Menschen ohne bestehenden Krankenversicherungsschutz.

Mehrere Beratungs- und Wohnangebote bieten Hilfe und Unterkunft für Obdachlose oder von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen. So hält im Stadtkern das Gustav-Heinemann-Haus in der Hindenburgstraße 59 Betreuung und Unterkunft vor. Auch das Landesprojekt „sta(d)tt-Brücke“ ist hier zu finden und unterstützt Menschen ohne Unterkunft bei der Suche nach einer Wohnung. Ebenfalls in der Stadtmitte am Viehofer Platz 10 richtet Rückenwind/CJD seine Beratungs- und Hilfeangebote an Jugendliche und junge Erwachsene.

In der Ahrfeldstraße 73 in Bergerhausen finden Kinder und Jugendliche in Not in der Jugendschutzstelle nach Absprache mit dem Jugendamt vielfältige Formen der Beratung und Hilfe.

In den Wohnheimen der GSE in der Esternhovede 25 und in der Grabenstraße 96, beide in Stoppenberg, wird alleinstehenden wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Männern mit besonderen sozialen Schwierigkeiten geholfen.

Ehrenamtliches Engagement

Neben den Angeboten von Stadt und Trägern gibt es in Essen auch ehrenamtliches Engagement. Dazu zählen Angebote von "Essen packt an!" sowie die Suppenküche der Missionaries of Charity (Schwestern der Mutter Teresa oder auch "Indische Schwestern") in der Elisenstraße, erreichbar unter der Telefonnummer 0201 - 235641. Die Missionaries of Charity können ihre Hilfe coronabedingt aktuell nur eingeschränkt anbieten.

Zudem sind regelmäßig Streetworker*innen der kooperierenden Verbände unterwegs, sprechen gezielt wohnungslose Menschen an und informieren diese über die bestehenden Hilfsangebote in der Stadt.

Herausgegeben von:

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