Feuerwehr Essen rückte im Jahr 2021 durchschnittlich alle 2 Minuten 59 Sekunden aus

18.05.2022

Im vergangenen Jahr 2021 rückte die Feuerwehr Essen zu 175.489 Einsätzen aus. Daraus ergeben sich im Schnitt rund 480,79 Einsätze pro Tag. Dies ist ein sehr deutliches Plus von 19.340 Einsätzen im Vergleich zum Jahr 2020.

Prozentual liegt, wie in den Jahren zuvor, der Hauptbestandteil der Einsätze mit rund 92 Prozent im Bereich Krankentransport, Rettungsdienst/Notfallrettung. Auch der Anstieg der Einsätze im Vergleich zum letzten Jahr fällt daher zum allergrößten Teil in diesen Bereich. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 83.645 Krankentransporte durchgeführt, ein Plus von 11.607 Einsätzen. Im Bereich der Notfallrettung gab es 77.730 Einsätze, ein Plus von 7.097. Bei 21.109 Einsätzen davon wurde von der Leitstelle ein Notarzt mitalarmiert. Die Feuerwehr Essen rettete im vergangenen Jahr 41 Menschen aus lebensbedrohlichen Situationen. Leider verstarben im Jahr 2021 zwei Personen durch die Einwirkung von Feuer und/oder Rauch. In Summe konnten 907 Brände erfolgreich bekämpft werden.

Insgesamt 4.269 Mal wurde die Feuerwehr zu "Technischen Hilfeleistungen" alarmiert. Hierunter fallen Einsätze wie zum Beispiel Verkehrsunfälle, Türöffnungen, Ölspuren oder Trageunterstützungen für den Rettungsdienst. Der erhebliche Zuwachs an Einsätzen hat der Feuerwehr Essen im vergangenen Jahr wieder einiges abverlangt. Die vielen zusätzlichen Einsätze im Bereich Krankentransport, Rettungsdienst/Notfallrettung, mit einem Gesamtvolumen von 161.375 Einsätzen, ist insbesondere auf die Corona-Pandemie zurückzuführen:
Im ersten Corona-Jahr 2020 waren die Einsatzzahlen der Feuerwehr Essen zunächst zurückgegangen, von 157.820 im Jahr 2019 auf 156.149 im Jahr darauf. Hier sorgten der Lockdown und andere Effekte der Pandemie für ein anderes Verkehrs- und Freizeitverhalten bei vielen Essener*innen, so dass sehr viel weniger Einsätze notwendig waren. Dazu kam, dass viele Menschen ihre oft auch chronischen Krankheiten nicht behandeln lassen wollten – um eine Ansteckung mit dem damals noch unbekannten Coronavirus in jedem Fall zu vermeiden, rief man nicht den Rettungsdienst und ging nicht einmal mehr zu seiner*seinem Ärztin*Arzt. Dieser Rückgang wurde in 2020 zu einem großen Teil wieder durch zahlreiche Corona-Transporte kompensiert, die die Feuerwehr Essen durchgeführt hat, so dass sich im Ergebnis die Zahlen von 2019 zu 2020 nur um 1.671 Einsätze unterscheiden.

Im zweiten Corona-Jahr 2021 sorgten die Effekte der Pandemie allerdings dafür, dass die Fallzahlen im Vergleich zu den Jahren davor erheblich angestiegen sind: zum einen waren durch die Lockerungen im Sommer und Herbst viele Einsätze aufgrund von Verkehrs- und Freizeitunfällen notwendig, teils in überdurchschnittlichen Maßen. Und auch die Anzahl der Transporte zu und von Krankenhäusern und Praxen nahm erheblich zu, da bei Patient*innen insbesondere chronischer Erkrankungen in vielen Fällen eine sofortige Behandlung notwendig wurde. Gleichzeitig sorgten die hohen Inzidenzen zu Beginn und Ende des Jahres 2021 weiterhin für eine sehr hohe Anzahl an Transporten von Corona-Patient*innen und weitere Einsätze der Feuerwehr Essen.

Wie sich die Einsatzzahlen im Jahr 2022 entwickeln, ist zum heutigen Stand noch nicht absehbar. Allerdings ist der enorme Zuwachs der Einsätze des letzten Jahres im Blick zu behalten und zu analysieren, damit entsprechende organisatorische Maßnahmen geprüft werden können. Aktuell wird für die Feuerwehr Essen ein Rettungsdienstbedarfsplan aufgestellt, das Vergabeverfahren für ein Gutachterbüro läuft bereits. Wie schon beim Brandschutzbedarfsplan, der zuletzt den politischen Gremien der Stadt Essen vorgestellt wurde, soll der Rettungsdienstbedarfsplan den IST- sowie den SOLL-Zustand dieses Bereiches der Essener Feuerwehr untersuchen. Im Rahmen dessen wird es auch eine tiefergehende statistische Auswertung der Leitstelle geben. Der Rettungsdienstbedarfsplan soll dann die notwendigen personellen, organisatorischen sowie technischen Maßnahmen aufzeigen, um die notwendige Leistungsfähigkeit der Essener Feuerwehr auch zukünftig sicherzustellen.

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