Hohe Feiertage in der Alten Synagoge Essen gefeiert

11.10.2022

Ende September (25. und 27.09.) und Anfang Oktober (4. und 5.10.) fanden die beiden Feiertage Rosch haSchanah und Jom Kippur auf Bitte des Vorstandes der Jüdischen Kultus-Gemeinde Essen erneut in der Alten Synagoge Essen statt. Bereits 2020 durften die hohen jüdischen Feiertage dort ausgerichtet werden. Hintergrund war auch schon damals der Abstand der aufgrund der Corona-Pandemie eingehalten werden sollte. Im großen Hauptraum der Alten Synagoge fanden bis zum 9. November 1938 Gottesdienste mit rund 1.400 Gemeindemitgliedern statt.

Rabbiner Shmuel Aronov leitete die Gottesdienste in der Alten Synagoge. Kantor Barkahan reiste extra dafür aus Israel an. Mit dem jüdischen Neujahrstag Rosch haSchanah begannen die "Zehn Tage der Busse und Einkehr". Die Gläubigen müssen ihre Verfehlungen mit den Mitmenschen in Ordnung bringen, vor Gott treten und ihre Sünden bereuen. Nur dann können sie nach der traditionellen Vorstellung in das "Buch des Lebens" für das kommende Jahr eingetragen werden. Während der zehn Tage erhoffen sich die Gläubigen einen "guten Eintrag in das Buch des Lebens". Diesen Herbst beginnt das Jahr 5.783 nach der jüdischen religiösen Zählung.

Auch Jom Kippur wurde gefeiert. Dabei handelt es sich um den höchsten jüdischen Feiertag, der mit einem Ganztagesfasten von 25 Stunden begangen wird, damit man sich auf die umfangreiche Liturgie konzentrieren kann. Mehrere Male wurde dabei traditionell der "Schofar", ein Widderhorn, geblasen, das an den Tempelgottesdienst in Jerusalem erinnert. Zudem wurde aus der neuen Torarolle vorgelesen, die im Juni dieses Jahrs feierlich eingeweiht worden war. Dann beginnt die Zeit des Laubhüttenfestes. Religiöse Juden essen drei Mahlzeiten am Tag in der Laubhütte, durch deren Dach man abends die Sterne sehen soll. Dies erinnert an die Wanderungen der Israeliten in der Wüste und der jüdischen Gemeinschaft allgemein.

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Torarollenschrank mit dem typisch weißen Vorhang für die Hohen Feiertage.
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