Vier Jahre Überwachung von Container-Standorten: Stadt zieht positive Bilanz

27.10.2022

Vier Jahre ist es her, dass die Stadt Essen die Überwachung von Container-Standorten im Essener Stadtgebiet, die besonders oft als wilde Müllkippen missbraucht werden, eingeführt hat. Ziel dieser in regelmäßigen Abständen stattfindenden Kontrollen war und ist es auch noch Menschen, die illegal Müll ablagern, auf frischer Tat zu ertappen, über den richtigen Umgang mit Müll zu informieren und die entsprechenden Verstöße zu ahnden. Damit tragen die Kontrollen zur Sensibilisierung in Bezug auf illegale Müllentsorgungen bei und entfalten als abschreckende Maßnahme präventive Wirkung für die Entstehung von Müllverstößen. Die Organisation der Überwachung erfolgt durch das Ordnungsamt der Stadt Essen.

Insgesamt fanden seit 2018 bis Mitte diesen Jahres 1.873 Überwachungen an ausgewählten Containern-Standorten im Essener Stadtgebiet statt. Die Standorte stellen vor allem Müll-Hotspots dar, die über die Mängelmelder-App sowie als solche von den Essener Entsorgungsbetrieben (EBE) kategorisiert wurden. Bei den Überwachungen wurden 4.274 Verstöße festgestellt und entsprechende Bußgeldverfahren eingeleitet. Letztendlich festgesetzt werden konnten davon bisher 1.898. Somit konnte die Stadt Essen Bußgelder in Höhe von knapp 250.000 Euro im Rahmen der Überwachungen verzeichnen.

Eine vorläufige Auswertung der Verstöße zeigt, dass der Schwerpunkt der Müll-Hotspots sich im nördlichen Teil des Essener Stadtgebietes sowie im Innenstadtbereich befindet, was vermutlich auf die Bevölkerungsdichte und dem damit verbundenen hohen Müllaufkommen zurückzuführen ist. Aber auch im Essener Süden sind Müll-Hotspots zu verzeichnen, wie beispielsweise in Kettwig, Werden oder in Bredeney. Die illegalen Müllablagerungen werden hauptsächlich von Essener Bürger*innen verursacht. In den meisten Fällen sind diese sogar im direkten Umfeld des jeweiligen Müll-Hotspots wohnhaft, mindestens aber im selben Stadtteil. Nur ein Bruchteil der illegalen Müllablagerungen kann auswärtigen Müllsünder*innen zugerechnet werden.

Vielen Bürger*innen ist oftmals nicht bewusst, dass das "Danebenstellen" von Kartons an einem Container-Standort bereits eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Häufig wird dann die illegale Entsorgung damit gerechtfertigt, dass die vorhandenen Container bereits überfüllt waren und somit kein anderer Weg der Entsorgung zur Verfügung stand. Die Entsorgungsbetriebe stellen übersichtliche Informationen zur Verfügung, wo sich im Stadtgebiet Abgabestellen für Altpapier, Altglas oder Altkleider befinden: www.ebe-essen.de. Darüber hinaus stehen auch die Recyclinghöfe der EBE als Abgabestelle für beispielsweise Verpackungen aller Art zur Verfügung.

Höhepunkt der illegalen Müllablagerungen 2020 und 2021

Besonders erwähnenswert sind dabei die beiden Jahre 2020 und 2021, die stark von der Corona-Pandemie geprägt waren. Gab es 2018 noch 49 und 2019 50 eingeleitete Bußgeldverfahren, erreichten diese im Jahr 2020 ihren Höhepunkt mit 2.302, wovon 971 Bußgelder festgesetzt werden konnten. Besonders auffällig zu beobachten war dabei seit März 2020 die erhöhte illegale Ablagerung von Pappkartons sowie Altpapier- und Sperrmüll, die als Folge der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Lockdowns zu werten ist. Die Einschränkungen führten dazu, dass die Bürger*innen mehr bestellten, was wiederum mehr Verpackungsmüll mit sich brachte. Auch das Ausmisten von Keller, Dachboden und Co. erhöhte die Mengen an Sperrmüll im Stadtgebiet, was wiederum Bürger*innen zur illegalen Entsorgung animierte. Rund 129.123 Euro an Bußgeldern kamen allein in 2020 zusammen.

Die Auswirkungen der Pandemie auf das illegale Wegwerfverhalten der Bürger*innen hielt auch im vergangen Jahr 2021 noch an: Insgesamt 1.612 Verstöße wurden damals festgestellt, wovon bei 744 Bußgelder in Höhe von insgesamt 94.281,50 Euro festgesetzt wurden.

Seit 2022 Abnahme der Verstöße

In der ersten Hälfte von 2022 zeichnet sich langsam der Trend ab, dass die Anzahl der Verstöße wieder abnimmt. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es 261 eingeleitete Bußgeldverfahren, 100 wurden davon festgesetzt und 46 Verfahren davon laufen noch. Dies lässt sich vermutlich auch darauf zurückführen, dass die Corona-Pandemie den Alltag der Menschen nicht mehr so stark bestimmt wie die Jahre zuvor.

Zudem ist die Abnahme der Verstöße auch ein Zeichen dafür, dass die Container-Überwachungen Wirkung zeigen, somit ist von einer Sensibilisierung der Bürger*innen in Bezug auf illegale Müllentsorgung auszugehen. Die Reaktionen der Anwohner*innen der überwachten Standorte sind durchweg positiv. Auch die Verwaltung zieht eine positive Bilanz der letzten vier Jahre und erwartet beim zukünftigen Umgang mit illegalen Müllablagerungen mittel- bzw. langfristig eine Verbesserung des Verhaltens potentieller Müllsünder*innen.

Zum Aktionsplan "Essen bleib(t) sauber!"

Mit dem von Oberbürgermeister Thomas Kufen initiierten "Aktionsplan Sauberkeit" setzt sich die Stadt Essen verstärkt für die Beseitigung von Abfall und wildem Müll in der Stadt ein. Viele städtische Ämter beteiligen sich an der Umsetzung. Mit dabei sind auch Partner aus dem Konzern Stadt Essen, wie die Essener Arbeit Beschäftigungsgesellschaft mbH (EABG), die Entsorgungsbetriebe Essen GmbH (EBE) sowie die Ehrenamt Agentur Essen.

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