Vorstellung der Rahmenkonzeption zur Folkwang-Dekade 2022.2032

02.11.2022

Dem Kulturausschuss wurde in seiner heutigen (02.11.) Sitzung die Rahmenkonzeption zur Folkwang-Dekade 2022.2032 vorgestellt.

Die folgenden Ausführungen der Folkwang-Dekade legen das Verständnis einer mehrfachen Verpflichtung der Folkwangstadt Essen zu ihrem visionären Erbe, zur Prozesshaftigkeit und der anhaltenden Kraft des Folkwang-Gedankens zugrunde. Das im Folkwang-Gedanken angelegte Themenspektrum soll mit zahlreichen Verknüpfungen zu diversen Dimensionen der Stadtgesellschaft im urbanen Raum und zum kulturellen Leben in Essen zukunftsfähig fortentwickelt werden. Auftrag der Dekade soll es sein, die Menschen bei der stärkeren Verankerung des Folkwang-Gedankens in Essen mitzunehmen und ihn ins Heute zu transportieren. Der Leitgedanke des Prozesses ist dabei: Ausgehend vom Wissen um die Geschichte werden Gegenwart und Zukunft der Stadt Essen aus dem Folkwang-Gedanken heraus gestaltet.

Die Folkwang-Dekade soll damit ein Kultur- und Stadtentwicklungsprozess werden, bei dem es primär um die Eröffnung von Möglichkeiten für zukunftsfähige, gemeinsame Gestaltungsformen, ressortübergreifende Strukturen, Verfahren und Organe geht, die die Dekade überdauern sollen. Dabei soll die Folkwang-Dekade für Verständnis, Erlebnis und Wahrnehmung des erneuerten Folkwang-Gedankens in der Stadt und darüber hinaus sorgen und soll dabei immer Folkwang als Ort, an dem sich die Gemeinschaft trifft, im Blick behalten.

Im bisherigen Erarbeitungsprozess, der auch partizipativ ausgelegt war und verschiedene Kultur- und Bildungsakteur*innen beteiligte, kristallisierten sich drei gleichwertige Ebenen heraus, auf denen gearbeitet werden soll:

  • VERSTÄNDNIS: Der Folkwang-Gedanke
  • ERLEBNIS: Die Verbindung von Künsten und Gesellschaft
  • WAHRNEHMUNG: Die Sichtbarkeit

Zunächst einmal ist es wichtig, für den Folkwang-Gedanken Verständnis zu entwickeln und diesen ins Heute und in die Zukunft zu transportieren, dies soll beispielsweise durch die Kommunikation in die Gesellschaft und durch das Zeigen und Erleben der Künste erfolgen. Aber auch die gestaltende Stadtentwicklung soll für die Bürger*innen erlebbar gemacht werden unter anderem durch die Stärkung der Innenstadt als Begegnungsort mit den Künsten.

Des Weiteren soll die Verbindung von Künsten und der Gesellschaft zum Erlebnis werden. Künstlerische Exzellenz soll gezeigt und gefördert werden, unter anderem durch die Sichtbarmachung und Wertschätzung der in der Stadt ansässigen Künstler*innen und durch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für diese. Auch eine Förderung der kulturellen Bildung und Vernetzung wird angestrebt. Dies soll beispielsweise durch die stadtweite strukturelle Verankerung von kultureller Teilhabe an schulischen oder außerschulischen Orten sowie durch due Sichtbarmachung regionaler/überregionaler Netzwerke umgesetzt werden.

Außerdem soll die Sichtbarkeit und damit die Wahrnehmung der Folkwang-Dekade gesteigert werden. Erfolgen soll dies zum Beispiel durch die mediale Aufmerksamkeit mithilfe von übergreifender Öffentlichkeitsarbeit und durch die Etablierung der Marke "Essen, die Folkwangstadt".

Ausblick

Eine mögliche zeitliche Einteilung der Dekade folgt dem Gedanken von Triaden mit dem eigenständigen Jubiläumsjahr des Museum Folkwang als Startpunkt und münden im Jahr 2032 in eine erneuerte Vision von "Essen, die Folkwangstadt":

2022: das Jubiläumsjahr des Museum Folkwang "Folkwang und die Stadt"
2023 – 2025: Triade 1 "Wir wagen Folkwang!"
2026 – 2028: Triade 2 "Wie wollen wir zusammenleben?"
2029 – 2031: Triade 3 "Wer werden wir gewesen sein?"
2032: "Wandel als Zustand Essen, die Folkwangstadt"

Innerhalb der Dekade sollen Jubiläen und verschiedene Jahresthemen die einzelnen Jahre strukturieren und können so einen thematischen Fokus setzen. Die Themen für die Triaden bzw. Jahre werden ebenso wie die konkreten Programme im Verlauf des Prozesses ergänzt und weiterentwickelt. Im Kulturausschuss sowie im Rat der Stadt Essen erfolgt eine regelmäßige Berichterstattung zur Dekade

Im Fall der Umsetzung des Langzeitprojektes ist die Anbindung an die Kulturverwaltung im Geschäftsbereich 4 (Jugend, Bildung und Kultur) der Stadt Essen vorgesehen. Die Steuerung des Projektes und die Programmentwicklung ab 2023 sollen dann vom Kulturamt übernommen werden. In einem breit angelegten, partizipativen Prozess werden bereits Strukturen, Prozesse und Projekte erprobt und etabliert. Die Folkwang-Dekade weist an vielen Stellen Berührungspunkte zu anderen Aufgaben, Prozessen und Fachbereichen der Stadt Essen auf. Im Prozess sollen die Fachbereiche daher intensiv und eng einbezogen werden.

Nach Überführung des Projektes in die Zuständigkeit des Kulturamtes werden die im Prozess des ersten Dekaden-Jahres erarbeiteten Handlungsfelder weiter konkretisiert. Ein breit angelegter Beteiligungsprozess wird angestoßen um die hier beschriebenen Maßnahmen zu schärfen und in den Umsetzungsprozess einzusteigen. Dabei bedarf es einer klaren, partizipativ angelegten Organisationsstruktur mit eindeutigen Zuständigkeiten im Projektverlauf. Zeitnah besteht besonderer Klärungsbedarf bezüglich der Grundfinanzierung, um den Start und den Erfolg der Folkwang-Dekade zu gewährleisten. Weitere Aktivitäten sind geplant in Form von Gesprächen und weiteren Beteiligungs-Workshops, darüber hinaus sollen vorbereitende Schritte zur Kommunikation, Organisationsbildung sowie Wissenschaft und Evaluation erfolgen

Zum Hintergrund

Der Kulturausschuss hatte die Verwaltung in seiner Sitzung am 1. September 2021 damit beauftragt, anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Museum Folkwang in Essen, die organisatorischen und inhaltlichen Rahmenbedingungen für das Projekt "Folkwang-Dekade" zu prüfen und eine Rahmenkonzeption dazu auszuarbeiten. Ziel ist es, mit Bezugnahme auf die kulturell und wirtschaftlich prägenden 1920er Jahre und die bestehenden Folkwang-Institutionen den identitätsstiftenden Begriff und die Idee "Folkwang" für die Stadt Essen neu zu fassen und mit Weitsicht über eine Dekade hinweg in Form eines städtischen Langzeitprojektes umzusetzen.

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