Glasfaserausbau in Essen – Gemeinsame Projektgesellschaft stellt ISP-Partner vor

13.12.2022

Die Stadt Essen treibt den Ausbau des Glasfasernetzes im Stadtgebiet weiter voran. Im März hatte der Stadtrat der Gründung einer gemeinsamen Netzgesellschaft zugestimmt, um innerhalb des Projektes "ruhrfibre" ein integriertes Glasfasernetz zu erschließen. Der Vertrag konnte inzwischen geschlossen und mit DIF Capital Partners ein Investor gefunden werden. Voraussetzung für die gemeinsame Projektgesellschaft, an der sich die Stadt Essen mit einer Investition von 1 Million Euro beteiligt, sollte mit Beschluss des Rates auch mindestens ein Internet Service Provider (ISP) für den aktiven Betrieb und die Vermarktung des Glasfasernetzes sein. Dieser steht nun fest.

Wichtigstes Ziel des gemeinsamen ruhrfibre-Projektes ist der flächendeckende Ausbau von Glasfaseranschlüssen im Stadtgebiet. Im bundesdeutschen Durchschnitt liegt der Anteil an Glasfaser in Essen zwar nur knapp darunter, im Vergleich zu führenden Städten innerhalb Deutschlands liegt Essen aber hinter den Erwartungen. Gerade für Unternehmen bedeutet das verfügbare Datenvolumen häufig die Wirtschafts- und nicht selten die Konkurrenzfähigkeit. Deshalb sollen in den kommenden drei Jahren neben dem Anschluss von rund 153.000 Haushalten mit Glasfaseranschlüssen bis in die Wohnung ("Fibre-to-the-home", FTTH), auch zahlreiche Geschäftskunden, Krankenhäuser und weitere öffentliche Gebäude und Einrichtungen direkt an das Netz angeschlossen werden. Finanziert wird das 180 Millionen Euro-Projekt rein privatwirtschaftlich und ohne öffentliche Gelder. DIF Capital Partners ist der Hauptinvestor hinter ruhrfibre und zählt international zu den führenden Investoren für Infrastruktur. Die Stadt Essen ist über ihr Tochterunternehmen, die Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (EVV), an der Netzgesellschaft ruhrfibre beteiligt.

"Wir haben im März den Auftrag vom Rat der Stadt Essen erhalten, den Glasfaserausbau neu aufzustellen und zu beschleunigen", so Oberbürgermeister Thomas Kufen. "Um diesen Auftrag umzusetzen, haben wir uns mit 'ruhrfibre' als einer gemeinsamen Netzgesellschaft auf den Weg gemacht. Inzwischen ist mit DIF Capital Partners Deutschland ein Investor gefunden und mit Vodafone steht nun auch der Telekommunikationspartner der ersten Stunde fest. Für die Essenerinnen und Essener bedeutet das ein schnelleres Internet und für Essener Unternehmen neue digitale Chancen."

Vodafone vermarktet Glasfasernetz an Endkund*innen

ruhrfibre errichtet und betreibt dabei die passive Glasfaserinfrastruktur, die Anbieter*innen von Telekommunikationsdienstleistungen perspektivisch diskriminierungsfrei pachten können, um darüber eigene Tarife anzubieten. Damit der Anschluss von Endkund*innen genutzt werden kann, braucht es also einen sogenannten Internet Service Provider. Vodafone zählt nicht nur zu den führenden Telekommunikationsanbietern, sondern ist ab sofort Teil des Projektes ruhrfibre. Das Unternehmen wird über das ruhrfibre-Netz eigene Glasfaserprodukte anbieten. "Mit Vodafone ist es uns gelungen, einen der führenden Telekommunikationsanbieter in Deutschland als starken Partner für ruhrfibre und den Glasfaserausbau in Essen zu gewinnen. Damit haben wir die Voraussetzungen geschaffen, um im Frühjahr 2023 mit dem Bau zu starten und bereits Ende 2023 die ersten Kunden anzuschließen, wenn alles nach Plan läuft", freut sich Christopher Rautenberg, Geschäftsführer von ruhrfibre.

Schon heute erreicht Vodafone in seinem bundesweiten Kabel-Glasfasernetz über 24 Millionen Haushalte. "Essen wird zur Gigabit-Metropole, in der bald fast alle Haushalte ans schnellste Festnetz angeschlossen sind", sagt Marcel de Groot, Geschäftsführer Privatkunden bei Vodafone Deutschland. "Dafür starten wir in der Ruhrgebiets-Metropole jetzt ein Glasfaser-Rekordprojekt: das größte eigenwirtschaftliche Betreibermodell in Deutschland."

Erste Stadtteile für Glasfaserausbau werden 2023 bekanntgegeben

In den kommenden Jahren sollen mit ruhrfibre 17 Ausbaugebiete mit Highspeed-Internet versorgt werden. Das hochmoderne Glasfasernetz von ruhrfibre garantiert dabei Datenverkehr in Lichtgeschwindigkeit für Downloads und Uploads auf identischem Leistungsniveau. Überlastungen zu Spitzenzeiten gehören damit der Vergangenheit an. Jeder Haushalt bekommt ein eigenes Glasfaserpaar. Die Ausbaupläne für 2023 werden ruhrfibre und Vodafone kurz vor dem Baustart bekanntgeben.

Für die sogenannte letzte Meile, also den Glasfaseranschluss von der Straße bis ins Haus, braucht es die Zustimmung der Haus- und Grundstücksbesitzer*innen. Diese müssen eine sogenannte Grundstücknutzungsvereinbarung mit ruhrfibre abschließen, die Zutritt zum Haus gewährt. Alle Haus- und Grundstücksbesitzer*innen in den Ausbaugebieten werden dafür automatisch kontaktiert und müssen sich nicht aktiv melden. Mieter*innen können eine solche Grundstücksnutzungsvereinbarung nicht selbst unterschreiben und sollten sich bei Interesse an einem Glasfaseranschluss an ihre Vermieter*innen bzw. Hausverwaltungen wenden.

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Gemeinsamer Pressetermin zum Ausbau des Glasfasernetzes im Essener Stadtgebiet. V. l. n. r.: Christopher Rautenberg, Geschäftsführer metrofibre und ruhrfibre, Oberbürgermeister Thomas Kufen, Marcel de Groot, Geschäftsführer Privatkunden Vodafone, Marcel Beverungen, Leiter DIF Capital Partners Deutschland.
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