Oberbürgermeister bei Eröffnung der Ausstellung "Sechzehn Objekte – Eine Ausstellung zu siebzig Jahre Yad Vashem"

06.03.2023

Oberbürgermeister Thomas Kufen war am Sonntag (05.03.) zu Gast bei der Eröffnung der Ausstellung "Sechzehn Objekte – Eine Ausstellung zu siebzig Jahre Yad Vashem". Die Ausstellung ist bis 29. Mai auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein zu sehen und präsentiert Exponate aus der Sammlung der israelischen Holocaust-Gedenkstätte.

Im Rahmen der Ausstellung werden 16 Objekte den Besucher*innen präsentiert, die Vermittler und Erzähler von jüdisch-deutschen Lebensgeschichten sind. "Es sind Artefakte, die Familien-Geschichten erzählen – von Vertreibung, Ermordung, Flucht und auch vom Überleben. Sie erzählen Geschichten von Familien, die einst in Deutschland lebten und Teil der Gesellschaft waren, bis der Nationalsozialismus ihre Leben brutal auseinanderriss", so Oberbürgermeister Kufen. "Zunächst sind alle Objekte unscheinbare Alltagsgegenstände. Aber sie haben eine wichtige symbolische Bedeutung: Sie gehörten Menschen, die wie wir ein fester Teil der Gesellschaft waren und dennoch ermordet wurden."

Die Exponate kommen aus unterschiedlichen Städten und stehen für die sechzehn Bundesländer des heutigen Deutschlands. Dies ist eine Erinnerung daran, dass jeder Ort in Deutschland durch den Holocaust einen Teil seiner Geschichte, seiner Identität verloren hat. Auch ein Essener Exponat ist darunter. Es ist die Abendtasche von Jenni Bachrach, die gemeinsam mit ihrer Familie in der Moorenstraße in Rüttenscheid gelebt hat. 1942 wurden sie und ihr Mann deportiert und vermutlich im Vernichtungslager Belzec getötet.

Die von dem Freundeskreis Yad Vashem e.V., der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem und der Stiftung Zollverein präsentierte Ausstellung zeigt bis 29. Mai Exponate aus der Sammlung von Yad Vashem, die erstmals in der 70-jährigen Geschichte der Holocaust-Gedenkstätte für eine begrenzte Zeit nach Deutschland zurückkehren. Yad Vashem ist die Bezeichnung der staatlichen israelischen "Gedenkstätte des Holocausts und des Heldenmuts" in Jerusalem. Sie wurde 1953 als eine staatliche Behörde gegründet und ist die bedeutendste Gedenkstätte, die an die nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert und sie wissenschaftlich dokumentiert. Sie wird jährlich von über zwei Millionen Menschen besucht. "Die Ausstellung soll nicht in erster Linie Betroffenheit und Trauer oder gar Schuldgefühle auslösen. Es geht um das Wahrnehmen von jüdischem Leben und dessen Vielfalt in Deutschland und natürlich in Essen", so Thomas Kufen. "Ich danke allen Beteiligten dieser Ausstellung herzlich für das Engagement und die Zusammenarbeit und wünsche der Ausstellung regen Zulauf."

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Eröffnung der Ausstellung „Sechzehn Objekte – Eine Ausstellung zu siebzig Jahre Yad Vashem“ mit Oberbügermeister Thomas Kufen (mittig).
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