Entwicklung der Essener Demenzstrategie im Rat vorgestellt

17.05.2023

Der Rat hat heute (17.05.) die Entwicklung einer Essener Demenzstrategie und die Einrichtung einer „Koordinierungsstelle Demenz“ für die Stadt Essen im Amt für Soziales und Wohnen zur Kenntnis genommen.

Die Anzahl der Menschen in Deutschland mit einer diagnostizierten demenziellen Erkrankung liegt auf einem hohen Niveau und wird im Zuge des demografischen Wandels auch künftig weiter steigen. Auch Essener Bürger*innen werden davon betroffen sein, daher müssen in Essen die entsprechenden Versorgungsstrukturen erweitert werden. Bund, Länder, Kommunen und weitere Akteurinnen*Akteure haben im Sommer 2020 eine „Nationale Demenzstrategie“ mit der Zielstellung veröffentlicht, die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen in allen Lebensbereichen nachhaltig zu verbessern. Die Strategie ist bundesweit ausgerichtet, verbindlich in ihren Zielen und langfristig angelegt. Fokussiert werden dabei Maßnahmen, die für die Alltagsgestaltung und die gesundheitliche und pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz vor Ort von Bedeutung sind.

Der Geschäftsbereichsvorstand Arbeit, Soziales und Gesundheit der Stadt Essen hat daher im Jahr 2020 mit dem Amt für Soziales und Wohnen und dem Gesundheitsamt eine fachbereichsübergreifende Projektgruppe unter Einbezug eines externen Kooperationspartners initiiert. Die Projektgruppe hat aus den 162 Einzelmaßnahmen der "Nationalen Demenzstrategie" eine Bestandsaufnahme für die Stadt Essen durchgeführt und abgestimmt, welche Handlungsziele und Aktivitäten auf der Essener Agenda ab 2022 stehen sollen. Für die Verwaltung wurden Maßnahmen identifiziert, die sich explizit auf die Unterstützung von Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sowie auf den Aus- und Aufbau von Strukturen zur gesellschaftlichen Teilhabe beziehen. Darauf baut sich die Essener Demenzstrategie auf.

Essener Demenzstrategie

Die Stadt Essen befindet sich mit der Essener Demenzstrategie auf dem Weg, eine demenzfreundliche(re) Kommune zu werden. Mit der Essener Demenzstrategie sollen für Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen die Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe verbessert werden, bedarfsgerechte Beratungs-, Unterstützungs-, und Entlastungstrukturen geschaffen und der Erhalt ihrer Lebensqualität gefördert werden. Neben den bestehenden Versorgungsstrukturen sollen neue und innovative Angebote mit dem vorrangigen Ziel geschaffen werden, das Thema Demenz verstärkt in die Öffentlichkeit zu transportieren und die Bürger*innen weiter zu sensibilisieren. Für Menschen mit kognitiven Einschränkungen sollen Wege zur Inklusion und zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht, der intergenerationelle und interkulturelle Austausch gefördert sowie betroffene pflegende und versorgende Angehörige und ihre Familien unterstützt werden. Auch Versorgungsdefizite für Jungerkrankte sollen erkannt und passende Lösungsansätze entwickelt werden, insbesondere Diagnostik und Präventionsangebote für diese Betroffenen sollen ausgeweitet werden. Die Intensivierung der Vernetzung aller relevanten Akteurinnen*Akteure vor Ort und die Stärkung der Zusammenarbeit, um Synergien effektiv zu nutzen, stellen ebenfalls wichtige Ziele der Demenzstrategie dar.

Für die weitere Umsetzung der oben genannten Ziele bedarf es einer dauerhaft angelegten Struktur, die vom Amt für Soziales und Wohnen der Stadt Essen koordiniert wird. Dazu soll dort eine "Koordinierungsstelle Demenz" eingerichtet werden. Zentral steuernd soll die Koordinierungsstelle die Umsetzung der Essener Demenzstrategie verfolgen sowie den weiteren Prozess für eine zukunftsorientierte Gesamtstrategie einer demenzfreundlichen Kommune befördern.

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