Oberbürgermeister Thomas Kufen war am Montag (05.06.) zu Gast im Astra Theater bei der Filmvorführung von "Bilder, die bleiben“. Der Film erinnert an den rassistischen Brandanschlag auf das Haus einer türkischen Familie in Solingen, der sich vor 30 Jahren ereignete.
"Es gibt Daten, die sich für immer in das Gedächtnis unserer Gesellschaft einbrennen. Manche davon tun das im wortwörtlichen Sinn – und verursachen großes und kaum nachvollziehbares Leid", so Oberbürgermeister Kufen. "Der 29. Mai 1993 ist so ein Datum." An diesem Tag starben in den Flammen ihres Hauses in Solingen fünf Menschen, darunter drei Kinder. 17 weitere Familienmitglieder wurden auf ihrer Flucht aus dem Feuer teils schwer verletzt. Der Brandanschlag von Solingen gilt neben den NSU-Morden als einer der schwersten rassistischen Übergriffe in Deutschland. "Ich kann nur vermuten, welche Spuren diese Tat in der türkisch-stämmigen Community auch in Essen ausgelöst hat und wie viel Trauer noch immer damit einhergeht", so der Oberbürgermeister. "Und ich kann nur bewundern, mit welcher Stärke und Entschlossenheit sich die betroffene Familie seit diesem entsetzlichen Schicksalsschlag für gesellschaftliche Versöhnung und ziviles Engagement einsetzt, für ein friedliches und respektvolles Miteinander – und für die stete Erinnerung an das, was damals geschehen ist. Aber wir alle haben längst noch nicht genug getan!"
"Rassismus ist eine Herausforderung, die wir gemeinsam angehen müssen, als Gesellschaft. Und wir müssen sie auf unterschiedliche Weise und auf allen Ebenen angehen", so Thomas Kufen. Die Stadt Essen hat sich dem Landesprojekt „NRWeltoffen“ angeschlossen und wird in diesem Jahr ein präventives Handlungskonzept gegen Rechtsextremismus und Rassismus erarbeiten. "Dieses Konzept wird vom Kommunalen Integrationszentrum umgesetzt und zusammen mit jenen erarbeitet, die Tag für Tag Anfeindungen und Fremdenhass ausgesetzt sind. Auch bereits bestehende Aufklärungs- und Präventionsangebote sollen so stärker verzahnt und weiterentwickelt werden", so der Oberbürgermeister.
"Die Flamme des Hasses zu löschen – das ist unsere gemeinsame Aufgabe. Darin besteht die größte Herausforderung für uns alle. Dazu ist es notwendig, dass wir uns erinnern. Dass wir nicht vergessen. Dass wir miteinander sprechen und vor allem: dass wir lernen, einander zu verstehen. Und dazu ist es auch notwendig, dass die Bilder bleiben. Denn nur dann wird sich etwas ändern", so Oberbürgermeister Kufen abschließend. "Ich danke allen, die sich im Sinne des Erinnerns und des friedlichen, verständnisvollen Miteinanders engagieren. Machen Sie bitte weiter so!"
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