Im Frühjahr 2023 begann die Verfüllung der Schächte XII und II auf dem Gelände des UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen. Am Dienstag, 1. April, wurden die Arbeiten an den Schächten abgeschlossen.
“Ein bedeutendes Kapitel der Essener Bergbaugeschichte geht zu Ende. Zwei Jahre lang floss Beton in die Tiefe – jetzt sind die letzten verbliebenen Schächte der ehemaligen Zeche Zollverein endgültig verfüllt. Für viele, vor allem ehemalige Bergleute, ein emotionaler Moment“, so Oberbürgermeister Thomas Kufen. "Doch Zollverein bleibt lebendig: als Welterbe, Kultur- und Begegnungs- sowie Innovationsort – mit so vielen Arbeitsplätzen wie damals zur aktiven Zechenzeit. Die Geschichte von Zollverein wird über Tage weitergeschrieben: mit neuen Perspektiven, wachsender Strahlkraft und als Besuchermagnet."
Auch für die Zeit nach der Verfüllung haben die Schächte eine Aufgabe. In Zusammenarbeit mit Behörden, der Politik und der Wissenschaft hat die RAG AG ein Konzept zur langfristigen Optimierung der Grubenwasserhaltung im Ruhrgebiet entwickelt. Künftig werden die Wasserhaltungen an sechs zentralen Standorten im Ruhrgebiet gebündelt. Der Standort Zollverein bleibt ein wichtiger Bestandteil dieses Gesamtkonzepts: Die Schächte dienen als Reserve, falls das Grubenwasser in einer kommenden Phase nicht wie geplant in das Grubengebäude von Prosper Haniel abfließt und stattdessen überläuft. Auf diese Weise verbindet Zollverein Denkmalpflege und Tradition mit den klassischen Aufgaben des Nachbergbaus – und das mitten im Weltkulturerbe, das jährlich von Zehntausenden Menschen aus aller Welt besucht wird.
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