Ein besonderes Vorzeigeprojekt der Digitalisierung an Essener Schulen hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: In einem dreijährigen Modellvorhaben haben 14 Essener Gymnasien und Gesamtschulen den klassischen grafikfähigen Taschenrechner im Mathematikunterricht und in Prüfungen durch eine App auf den schulischen Tablets ersetzt. Bei den diesjährigen schriftlichen Abiturprüfungen am 9. Mai kam die Lösung erstmals landesweit unter Realbedingungen zum Einsatz – und bestand diese Herausforderung.
"Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem innovativen Ansatz einen großen Schritt in Richtung zeitgemäßer Prüfungsformate gemacht haben. Der digitale Einsatz von Tablets anstelle klassischer Rechenhilfen zeigt, wie zukunftsorientierter Unterricht heute gelingen kann", so Muchtar Al Ghusain, Geschäftsbereichsvorstand für Jugend, Bildung und Kultur der Stadt Essen. "Mein Dank gilt allen, die mit viel Engagement und Weitblick an diesem Erfolg mitgewirkt haben."
"Ziel des Vorhabens war nicht nur, das traditionelle Hilfsmittel im Unterricht zu ersetzen, sondern auch in Klausuren und in der Abiturprüfung", so Stefan Uhlmann, schulfachlicher Dezernent der Bezirksregierung Düsseldorf und Fachaufsicht für Mathematik in Essen. "Es ist mir ein wirkliches Bedürfnis Ihnen allen - an den Schulen und im AKSMZ - sehr herzlich zu danken, dass Sie sich vor drei Jahren mutig auf die Projektidee eingelassen haben und mit Ihrer Arbeit und Ihrem Engagement das Vorhaben zu einem sicheren Erfolg geführt haben."
Für die technische Umsetzung des Projekts war das Alfried Krupp-Schulmedienzentrum (AKSMZ) der Stadt Essen verantwortlich. In enger Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf und den Schulen entwickelte das AKSMZ eine maßgeschneiderte Lösung, die höchste Prüfungssicherheit garantiert. Herzstück ist der sogenannte "Prüfungs-Button", über den Tablets in einen abgesicherten Prüfungsmodus versetzt werden, in dem ausschließlich die freigegebene App nutzbar ist. Diese Technologie wurde im AKSMZ in Zusammenarbeit mit den beteiligten Firmen entwickelt. Zur Absicherung der Prüfungen stellte das AKSMZ darüber hinaus allen Schulen Notfallkoffer mit Ersatz-Tablets und Powerbanks zur Verfügung. Die Rückmeldungen der Schulen nach den Abiturprüfungen fielen durchweg positiv aus. Technische Störungen blieben aus, die Handhabung sei dank intensiver Vorbereitung inzwischen Routine.
Das erfolgreiche Modellprojekt soll nun weiter ausgebaut werden. Ab dem kommenden Schuljahr wird die digitale Lösung an weiteren Schulen fest etabliert. Im Herbst 2025 ist zudem eine umfassende Auswertung der Projektergebnisse geplant. Ziel ist es, die gesammelten Erfahrungen in landesweite Regelungen für den sicheren Einsatz digitaler Endgeräte in Prüfungen einzubringen.
Zum Hintergrund
Bereits seit mehreren Jahren sind alle weiterführenden Schulen in Essen mit schuleigenen Tablets ausgestattet. Im Rahmen des Modellprojekts "Tablet statt Taschenrechner" wurde erstmals erprobt, inwiefern diese digitalen Geräte auch den herkömmlichen grafikfähigen Taschenrechner im Unterricht und in Prüfungen vollständig ersetzen können. Die Bezirksregierung Düsseldorf führte das Projekt in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Schule und Bildung NRW durch. Unterstützt wurde das Vorhaben vom Schulträger Stadt Essen.
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