Erfolgreiche Zusammenarbeit im "Haus des Jugendrechts Essen" - Bilanz 2024

11.06.2025

Seit dem Winter 2017 arbeiten die Stadt Essen, die Polizei und die Staatsanwaltschaft Essen im "Haus des Jugendrechts" eng zusammen, um die Jugendkriminalität effektiv zu bekämpfen und das Sicherheitsgefühl in der Stadt zu verbessern. In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Dienstag, 10. Juni, wurde eine positive Bilanz vorgestellt. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung der gemeinsamen Arbeit erzielten die Kooperationspartner*innen Fortschritte. Das Haus des Jugendrechts verfolgt das Ziel, flächendeckend im Stadtgebiet Essen strafrechtliche Ermittlungsverfahren gegen junge Mehrfachintensivtäter*innen zu beschleunigen, um zeitnah auf kriminelle Aktivitäten reagieren zu können. Zudem soll die Entwicklung krimineller Karrieren gestoppt und Rückfälle verhindert werden, um die Jugendkriminalität nachhaltig zu reduzieren. Die Intention der Jugendgerichtshilfe ist, sich für die positive Zukunftsgestaltung der Mehrfachintensivtäter*innen einzusetzen. Die Verantwortlichen ziehen eine positive Bilanz: Die Einrichtung des "Haus des Jugendrechts" hat sich als wirksames Instrument zur Bekämpfung der Jugendkriminalität bewährt.

Personenorientierte Betreuung durch Fachkräfte

Im Fokus stehen Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren, die in Essen und Mülheim an der Ruhr wohnen und innerhalb von zwölf Monaten mindestens fünf Straftaten aus bestimmten Deliktbereichen wie Raub, Körperverletzung, Diebstahl oder Straftaten gegen die persönliche Freiheit begangen haben. Das Programm umfasst eine personenorientierte Betreuung durch Fachkräfte der Jugendgerichtshilfe, die die jungen Menschen sowie deren Familien individuell begleiten und pädagogische Maßnahmen entwickeln.

Zum Stichtag 31. Dezember 2024 wurden 96 junge Mehrfachintensivtäter*innen im Haus des Jugendrechts geführt, davon befanden sich 20 in Haft oder Untersuchungshaft. Im Jahr 2024 wurden 34 neue Personen in das Programm aufgenommen, während 39 entlassen wurden. Insgesamt betreute das Haus im Jahr 2024 135 Jugendliche aus Essen und Mülheim. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2023 insgesamt 122 Betroffene. Trotz gleichbleibender Gesamtzahl der Straftaten ist ein leichter Anstieg bei Gewaltdelikten zu verzeichnen. Das unterstreicht die Bedeutung präventiver Maßnahmen. Die Arbeit im "Haus des Jugendrechts" zeigt weiterhin positive Ergebnisse: Durch kurze Wege, regelmäßige Besprechungen und persönliche Betreuung können frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um negative Entwicklungen zu verhindern. Zudem wurden spezielle Module zu Themen wie Gewalt, Waffen, Medien, Sucht, Schulden und Strafrecht entwickelt, die regelmäßig aktualisiert werden.

Initiative "Kurve kriegen"

Ein weiterer Baustein der Präventionsarbeit ist die Initiative "Kurve kriegen", die seit 2016 im Polizeipräsidium Essen läuft. Ziel ist es, frühzeitig absehbare Intensivtäterkarrieren zu erkennen und durch erzieherische Maßnahmen zu verhindern. Bis Dezember 2024 haben 102 Kinder und Jugendliche aus Essen und Mülheim an der Initiative teilgenommen, wobei 53 den Kurs erfolgreich abschlossen haben. Darüber hinaus wurde im April 2020 das Projekt "360 Grad" zur Prävention von Clankriminalität gestartet, bei dem bisher zwölf Kinder und Jugendliche aus entsprechenden Familien pädagogisch betreut wurden.

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