Integrierte Sozialplanung der Stadt Essen: Ein Instrument zur strategischen Armutsfolgenbekämpfung und kleinräumige Sozialberichterstattung

Erste Fokus Sozialräume Huttrop und Holsterhausen

12.06.2025

Nach Abschluss der durch das Land NRW geförderten Aufbauzeit von eineinhalb Jahren wurde die erfolgreich erprobte Integrierte Sozialplanung zum Jahr 2025 verstetigt und die Sozialberichterstattung zukünftig auf weitere Stadtteile ausgerollt. Der Bericht zum ersten Fokus Sozialraum Huttrop liegt vor.

Die Stadt Essen steht als soziale Großstadt seit Jahren vor erheblichen Herausforderungen, die sich in einer Vielzahl ungleicher Lebensverhältnisse manifestieren. Die Integrierte Sozialplanung soll dazu beitragen, eine lebenswerte Stadt Essen für alle Menschen zu gestalten – mit besonderem Fokus auf die Förderung von sozialer Teilhabe. "Unser Ziel ist es, mit vielen Partnern in Essen soziale Gerechtigkeit aktiv zu gestalten – besonders für diejenigen, die mit Armut und Ausgrenzung konfrontiert sind. Die integrierte Sozialplanung hilft uns dabei, soziale Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und ressortübergreifend bedarfsgerechte Lösungen für unterschiedliche Lebenslagen in den Stadtteilen zu entwickeln", so Peter Renzel, Stadtdirektor und Geschäftsbereichsvorstand für Soziales, Arbeit und Gesundheit.

Die Sozialberichterstattung gliedert sich dabei in kleinräumige Daten erstmalig auch auf Stadtviertelebene – unter anderem mit sozialen Infrastrukturanalysen, Ergebnissen von Beteiligungsformaten sowie Stimmen aus den Stadtteilen. Auf Basis dieser Daten sollen in weiteren Schritten auf kleinräumiger Ebene gezielte Strategien zur Verbesserung sozialer Bedingungen entwickelt werden.

Huttrop und Holsterhausen als erste untersuchte Fokus Sozialräume

Für die Pilotphase der integrierten kleinräumigen Sozialberichterstattung im Jahr 2024 wurden die Stadtteile Huttrop und Holsterhausen als sogenannte FokusRäume ausgewählt. Die Auswahl der FokusRäume für 2025 und 2026 werden auf Basis des Indexes zur soziokökonomischen Lage auf Stadtviertelebene getroffen. Der Stadtteilsozialbericht für Huttrop untersucht den Stadtteil u.a. in den Punkten "Bevölkerung und Haushalte", "Flächenstruktur", "Soziale Lage", "Armut", "Arbeit", "Zuwanderung und Integration", "Aufwachsen", "Älter werden" und "Wohnen". So zeigt der Bericht beispielhaft auf, dass alle drei Stadtviertel von Huttrop überdurchschnittlich kinderreich sind – mit einem ähnlichen Altersprofil. Damit bestehen besondere Potenziale, aber auch Bedarfe im Hinblick auf soziale Infrastruktur und Teilhabeangebote für junge Menschen. Den vollständigen Stadtteilsozialbericht für Huttrop finden Interessierte im RatsInformationsSystem der Stadt Essen.

Ein zentrales Instrument der Integrierten Sozialplanung ist die webbasierte Fachanwendung KomMonitor, die als Projektergebnis auch der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Das System bietet verschiedene Möglichkeiten, Geodaten und Statistiken interaktiv in Karten zu visualisieren und Analysen durchzuführen. Diese Kartenanwendung wurde von der Stadt Essen mit entwickelt und ist mittlerweile deutschlandweit im Einsatz.

Ausblick

Der Bericht "Fokus SozialRaum: Holsterhausen 2024" wird aktuell erstellt und soll noch im Laufe des Jahres vorgestellt werden. Die Berichte für die nächsten beiden Stadtteile Altendorf und Ostviertel werden Anfang 2026 vorgelegt. Für das Südostviertel wird der Bericht Mitte 2026 und für das Nordviertel Ende des kommenden Jahres vorliegen.

Zum Hintergrund

Impulsgebend für die Integrierte Sozialplanung war die Umsetzung des Projekts "Zusammen im Quartier", das von Juli 2023 bis Dezember 2024 mit Mitteln des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW gefördert wurde. Ab Januar 2025 wurden die entwickelten Strukturen erfolgreich in die kommunale Regelstruktur überführt. Die dadurch geschaffenen Grundlagen ermöglichen eine Verstetigung und kontinuierliche Weiterentwicklung der Integrierten Sozialplanung im Stadtgebiet.

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