Gustav-Heinemann-Brücke: Umfassende Sanierung zur Sicherung der Verkehrssicherheit geplant

26.06.2025

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Kenntnisnahme im Ausschuss: Sachstand zur geplanten Sanierung der Gustav-Heinemann-Brücke im Stadtteil Werden.
  • Hintergrund: Die Brücke erfüllt nach aktuellen Berechnungen nicht mehr die wesentlichen statischen Anforderungen. daher soll die Brücke saniert und im Vorfeld Maßnahmen zur Absicherung getroffen werden.
  • Ausblick: Der Beginn des Vergabeverfahrens der Bauleistungen ist für Herbst 2025 vorgesehen, dann könnte der Baustart im Frühjahr 2026 erfolgen.

Der Ausschuss für Verkehr und Mobilität hat in seiner heutigen Sitzung (26.06.) den Sachstand zur geplanten Sanierung der Gustav-Heinemann-Brücke im Stadtteil Werden zur Kenntnis genommen. Ziel ist es, die Standsicherheit des Bauwerks dauerhaft zu gewährleisten und die Nutzbarkeit der Brücke bis zum Ende ihrer prognostizierten Restnutzungsdauer im Jahr 2038 sicherzustellen.

Im Rahmen intensiver Nachrechnungen seit 2018 wurde festgestellt, dass wesentliche statische Nachweise der 1968 errichteten Brücke derzeit nicht erfüllt werden können. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer umfangreichen Sanierung, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und mittelfristig bestehende Gewichtsbeschränkungen zu reduzieren.

Geplante Maßnahmen und technischer Hintergrund

Die Planung der Sanierung erfolgt mit besonderer Sorgfalt, da die komplexe Tragstruktur nur durch moderne wissenschaftliche Methoden, wie etwa Finite-Elemente-Berechnungen, zuverlässig analysiert werden kann. Die ursprüngliche statische Auslegung wies vereinfachende Annahmen auf, die heute als unzureichend gelten. Die Sanierungsmaßnahmen umfassen unter anderem:

  • Verstärkung der Fahrbahnplatte durch zusätzliche Bewehrung
  • Anbetonieren von Stahlbetonlisenen zur Aufnahme zusätzlicher Kräfte
  • Einbau sogenannter Schubnadeln zur verbesserten Lastverteilung
  • Fortlaufende Nachweise auf Basis neuer Materialproben und Monitoringdaten

Verkehrsführung und Einschränkungen

Während der Baumaßnahmen wird es insbesondere auf den äußeren Fahrstreifen zu Einschränkungen kommen. Ziel ist es, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Informationen zum Umfang und Dauer der Verkehrseinschränkungen sollen voraussichtlich bis Ende der Sommerferien 2025 vorliegen.

Sicherheitsmaßnahmen bereits angelaufen

Bereits Ende 2024 wurden erste Notmaßnahmen eingeleitet, nachdem bekannt wurde, dass die Brücke im Falle eines Versagens kein sogenanntes „Ankündigungsverhalten“ aufweist. Dies bedeutet, dass die Brücke vor einem potenziellen Schaden keine deutlichen Warnzeichen wie zum Beispiel Risse zeigt. Zur Risikominderung werden und wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • Installation eines digitalen Riss-Monitorings
  • Wöchentliche Höhenvermessungen
  • Halbjährliche Risskartierungen
  • Gewichtsbeschränkung auf 24 Tonnen auf den Kragarmen
  • Satellitengestütze Höhen- und Längsvermessung mit Daten von 2022-2024
  • Rechnerische Betrachtungen der Verkehrslasten
  • Zusätzliche Untersuchungen zur Materialbeschaffenheit

Zeitplan und Kosten

Der Beginn des Vergabeverfahrens der Bauleistungen ist für Herbst 2025 vorgesehen. Bei erfolgreichem Vergabeverfahren könnte der Baustart im Frühjahr 2026 erfolgen. Die geplante Bauzeit beträgt etwa ein Jahr. Die derzeit geschätzten Sanierungskosten belaufen sich auf rund 2 Millionen Euro. Weitere Informationen finden Interessiert im Vorgang 0882/2025/6.

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