Umbau der Verrohrung Am Wünnesberg/Spielkampshof in Haarzopf startet ab Januar 2026

10.12.2025

Der Umbau der Verrohrung Am Wünnesberg/Spielkampshof startet ab Januar 2026. Dabei handelt es sich um eine im Landschaftsplan der Stadt Essen eingetragene Ausgleichsmaßnahme. Ziel ist der naturnahe Umbau des letzten noch naturfernen Abschnittes des Kesselbaches, um eine ökologische Durchgängigkeit des Gewässers für Kleinlebewesen und Mikroorganismen herzustellen. Dadurch wird das Konzept zur naturnahen Entwicklung des Kesselbachs vollständig umgesetzt. Die Bauphase wird voraussichtlich sechs Monate dauern.

Wo liegt die Maßnahme und was ist der aktuelle Zustand?

Die Maßnahme liegt in einem Waldgebiet im Essener Stadtteil Haarzopf an der Grenze zum Stadtteil Margarethenhöhe, durch das der Kesselbach fließt. Die Straße "Spielkampshof" quert in dem betroffenen Abschnitt den Kesselbach, der derzeit im Überfahrtsbereich mit einem Betonrohr kanalisiert wird. Im weiteren Wegeverlauf nordwestlich der Verrohrung verbindet eine Treppenanlage das Bachtal mit dem Wünnesberg.

Wie wird die Verrohrung verändert?

Der vorhandene, enge Betondurchlass unter der Straße "Spielkampshof" wird durch ein deutlich größeres, sogenanntes Maulprofil aus Wellstahl ersetzt. Durch die Oberflächenstruktur des Wellstahls sammelt sich Substrat an, sodass eine naturnahe Bachsohle entsteht. Das Profil verläuft in leicht verändertem Winkel unter der Straße, um die angrenzenden Grundstücke zu entlasten. Auch die Zuleitung der Kleinkläranlage am Spielkampshof wird naturnah angeschlossen.

Was passiert unterhalb des Durchlasses?

Unterhalb des Durchlasses wird der naturferne, geradlinige Bach aufgeweitet: Genutzt wird hierfür das flache Gelände linksseitig des Bachlaufes. Die Betonschalen werden dabei entfernt. Stattdessen wird ein geschwungener Bachlauf mit Steinschüttungen, Totholz, einer Ersatzaue und beidseitigen Gewässerböschungen angelegt und eine Gewässerstrecke mit erhöhtem Gefälle hergestellt. Die Aufweitung des Gewässerprofils führt zu einer hydraulischen Entlastung des Gewässerabschnitts bei starken Regenereignissen. Somit stellt der naturnahe Umbau des Kesselbaches auch eine Maßnahme zur Klimaanpassung dar, indem Hochwasserereignissen mit Hilfe der Ersatzaue und der Gewässerböschung vorgebeugt wird.

Wie wird der Gehölzbestand geschützt und kompensiert?

Der im Bereich der Baumaßnahme vorhandene Gehölzbestand wird bestmöglich geschützt und erhalten. Dennoch ist die Rodung von 14 Bäumen und eines Strauches erforderlich, wofür aber 90 neue Gehölze gepflanzt werden Durch die Gehölzneupflanzungen und den naturnahen Umbau des Bachabschnittes wird insgesamt eine deutliche und langfristige ökologische Aufwertung erreicht. Diese Arbeiten starten bereits in dieser Woche und werden als Tagesmaßnahme durchgeführt, sodass es nur temporär zu Beeinträchtigungen kommen kann.

Welche zusätzlichen Maßnahmen werden durchgeführt?

Parallel zu der Umbaumaßnahme an der Verrohrung und der Straßenquerung wird im Auftrag der Stadtwerke Essen AG (SWE) eine weitere gewässerökologische Maßnahme durchgeführt. Unterhalb der geplanten Sohlgleite mündet linksseitig ein Regenwasserkanal der SWE in den Kesselbach. Dieser soll um ca. 3,5 Meter zurückgebaut, das Bestandsrohr durch ein Rohr mit Auslaufgitter ersetzt und der Einmündungsbereich auf einer Gewässerstrecke von ca. 10 Metern linksseitig aufgeweitet werden.

Durch diese Maßnahme soll die Belastung des Kesselbaches durch die hohe Fließgeschwindigkeit des eingeleiteten Niederschlagswassers aus dem Kanal reduziert werden. In diesem Bereich sind, zusätzlich zur Steinschüttung, Störsteine geplant. Das gegenüberliegende Ufer soll mit Stein- und Röhrichtwalzen geschützt werden. Um die Belastung für die Anwohner*innen an der Straße "Spielkampshof" sowie die Beeinträchtigungen durch Wegesperrungen möglichst gering zu halten, wurden beide Maßnahmen so koordiniert, dass sie in einem Bauzeitraum stattfinden und von einem Auftragnehmer durchgeführt werden.

Wie wird die Wege- und Verkehrsnutzung während der Bauphase geregelt?

Während der Bauphase wird es zu Einschränkungen kommen. Durch den Bauzeitraum im Winterhalbjahr sollen Beeinträchtigungen des Ausflugsverkehrs zu Fuß und mit dem Rad auf ein Minimum reduziert werden.Neben der Sperrung der Überfahrt über den Kesselbach Am Wünnesberg / Spielkampshof wird der angrenzende Bereich des Geh- und Radweges Spielkampshof als Baustelleneinrichtungs- und Lagerfläche benötigt. Hierdurch wird der Weg von der Sommerburgstraße in Richtung Spielkampshof zur Sackgasse. Dementsprechend kann, vom Spielkampshof und dem Nachtigallental kommend, der Geh- und Radweg zur Sommerburgstraße auch in umgekehrter Richtung nicht genutzt werden.

Radfahrende und Zufußgehende werden daher gebeten, auf dem betroffenen Abschnitt die Straße Am Nachtigallental oder die Sommerburgstraße als parallel verlaufende Alternativen zu nutzen. Die Treppenanlage Am Wünnesberg wird ebenfalls zur Sackgasse. Alternativ kann hier der Tommesweg als Rad- und Fußverbindung zwischen der Margarethenhöhe und dem Wünnesberg genutzt werden.

Grün und Gruga Essen bittet um das Respektieren der Absperrungen. Eventuelles Nichtbeachten der Wegesperren führt zu Beeinträchtigungen des Bauablaufs und somit zu längeren Sperrzeiten.

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