Geschichte des Stadtteils Steele

Namenserklärung

Der Name "Steele" stammt wahrscheinlich von den Ripuariern, die neben anderen germanischen Stämmen hier siedelten und in deren Sprache "stehal" soviel wie "abschüssig, steil" bedeutete. Es ist anzunehmen, dass damit ursprünglich der Steilhang des Steeler Kirchbergs gemeint war, auf dem bereits im 10. Jahrhundert eine kleine Kapelle stand. Der Ortsname entwickelte sich über "Stela" und "Steyll" zum heutigen Steele.

Erstmals urkundlich erwähnt

938 hielt der Frankenkönig und spätere Kaiser Otto I. hier einen Hoftag ab.

Gehört zu Essen seit

1. August 1929

Stadtteilwappen


Ein goldenes Feld mit drei schwarzen verschlungenen Ringen. Das Wappen ist entliehen aus dem Steeler Siegel von 1578. Die tonangebenden Steeler Bürger waren die Mitglieder der Schmiedegilde und deren Patron der heilige Eligius. Eines seiner Attribute - ein Ring - wurde zum Wappenzeichen der Steeler Schmiede. Das gelbe Feld deutet das Feuer und das Schwarz der Ringe das Eisen an. Das Wappen ist nicht zu verwechseln mit den "Kruppringen"; diese haben eine andere Bedeutung und sind auch anders angeordnet.
(Arnd Hepprich, Steeler Archiv)

Historie

Nach der frühen Erwähnung von Steele anlässlich des Hoftages von König Otto wurde Steele im 16. und 17. Jahrhundert vor allem durch seine Gewehrproduktion bekannt, die bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges anhielt. Steele war seit Mitte des 16. Jahrhunderts von einer Stadtmauer mit vier Haupttoren umgeben. Wenige Reste sind heute noch zu sehen, aktuelle Straßenamen weisen auf die Stadttore hin. Der Hellweg führte mitten durch Steele, ebenso die ehemalige Grenze zwischen Rheinland und Westfalen, die das rheinische Steele (zum Stift Essen gehörend) und das westfälische Königssteele (samt Freisenbruch, Horst und Eiberg) bis zur Eingemeindung 1929 trennte.

Steeler Glashütte-eine der ersten noch existierenden Industrieansiedlung

Erwähnenswert ist eine der ersten noch existierenden Industrieansiedlung auf dem heutigen Essener Gebiet: die Steeler Glashütte, die auf ein königlich-preußisches Privileg von 1723 gegründet wurde. Weiter wurde in den Jahren 1764-1769 das alte Steeler Waisenhaus errichtet, das heute noch als Fürstin-Franziska-Christine Stiftung besteht.

Flächensanierung ändert Stadtteilbild

Im 20. Jahrhundert hat vor allem die bis dahin größte Flächensanierung in der Bundesrepublik Deutschland den Stadtteil nachhaltig verändert. War Steele bis in die 1960er Jahre ein durch Fachwerkhäuser und Gründerzeitbauten geprägter Ort, schaffte der Abriss hunderter alter Häuser Platz für mehrspurige Tangentialstraßen an der Ruhr und am Bahnhof. Das neu gestaltete Mittelzentrum mit Plätzen und weitläufiger Fußgängerzone bestimmt heute den Stadtteil mit zahlreichen Festen und Veranstaltungen.

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