Praxisintegrierte Ausbildung zur*zum Erzieher*in

Erfahrungsbericht aus dem 1. Lehrjahr

Hallo!

Mein Name ist Abdul Sattar Kassar, ich bin 29 Jahre alt. Ursprünglich komme ich aus Syrien. Seit 2015 lebe ich in Deutschland. Meine erste Ausbildung als Sozialpädagogischer Assistent habe ich in Niedersachsen absolviert. Nach den ersten Erfahrungen und aus privaten Gründen bin ich nach Essen umgezogen. Für die Praxisintegrierte Ausbildung als Erzieher habe ich mich bewusst entschieden, da sie die ideale Ausbildungsform für mich ist.

Die Praxisintegrierte Ausbildung (PiA) als Erzieher bei der Stadt Essen begann am 12. August 2020. Im Sommer 2023 werde ich die Ausbildung abschließen.

Der Weg zur Ausbildung begann mit einer Online-Bewerbung über die Internetseite der Stadt Essen (essen.de → Aktuell → Job und Karriere → Ausbildung → Ausbildungsberufe). Nach der Online-Bewerbung erhielt ich zunächst eine Einladung zum Vorstellungsgespräch beim Träger. Anschließend wurde mir ein weiteres Vorstellungsgespräch in einer von über 50 Praxiseinrichtungen im Elementarbereich angeboten. Nach diesem Gespräch bekam ich eine Zusage für die Ausbildung, die ich gern entgegennahm.

Bei der Praxisintegrierten Ausbildung wechseln sich Schultage und Praxistage innerhalb einer Woche ab. Das Berufspraktikum ist somit in den drei Jahren integriert. Die Ausbildung führt zum Berufsabschluss „Staatlich anerkannte*r Erzieher*in“. Die genaue Einteilung der theoretischen und praktischen Ausbildung sieht wie folgt aus:

1. bis 3. Halbjahr: 3 Tage Schule + 2 Tage Praxis

4. bis 6. Halbjahr: 2 Tage Schule + 3 Tage Praxis

Am Berufskolleg im Bildungspark (Blücherstraße 1, 45141 Essen) lerne ich den theoretischen Teil der Ausbildung. In der Praxiseinrichtung kann ich das Gelernte umsetzen und mit meiner Praxisanleitung und dem Team in den fachlichen Diskurs und die Reflexion gehen.

Die Beschaffenheit dieses Modells benötigt ein hohes Maß an Selbstorganisation sowie die Fähigkeit zu strukturiertem Arbeiten, da man die Tagesabläufe in der Kita nicht kontinuierlich begleitet und somit viele Informationen über Veränderungen im Arbeitsalltag und die Entwicklung der Kinder nacharbeiten muss. Daher sind gute Absprachen mit dem Team erforderlich.

Die Ausbildung ist inhaltlich sehr abwechslungsreich. Die Theorie kann zeitnah in die Praxis eingebracht werden. Die PiA-Ausbildung wird vom ersten Tag an vergütet. Das steigert die Attraktivität dieses Modells gegenüber dem herkömmlichen schulischen Modell.

Mit dem erfolgreichen Abschluss bieten sich interessante berufliche Perspektiven: Als staatlich anerkannte*r Erzieher*in habe ich die Möglichkeit, als pädagogische Fachkraft in Tageseinrichtungen für Kinder, im offenen Ganztag, in der Kinder- und Jugendarbeit, in der ambulanten und stationären Jugendhilfe, in der Jugendsozialarbeit, der Jugendkulturarbeit oder in der Freizeitpädagogik tätig zu werden.

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