Kreativquartier City Nord.Essen

Aktuelle Informationen:

Der Rat der Stadt Essen hat in seiner Sitzung am 24.02.2021 die Verwaltung mit der Entwicklung einer gesamtstädtischen Strategie zur Förderung der Kultur- und Kreativitätswirtschaft (KKW) in Essen beauftragt. Nach der Beschlussfassung des Rates soll mit einer Auftaktveranstaltung im Frühjahr 2021 die Entwicklung einer gesamtstädtischen Strategie unter Beteiligung der Steuerungsgruppe KKW und des Beirats KKW zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft in Essen initiiert werden. Weitere Informationen finden Sie in den Pressemeldungen "Rat beschließt Stärkung der Kultur- und Kreativwirtschaft in Essen" und "Stadt will Kultur- und Kreativwirtschaft stärken" (s. Linkliste "Pressemeldungen).

Entwicklung des Kreativquartiers City Nord.Essen

Seit 2005 setzt sich die Stadt mit den Auswirkungen des demografischen Wandels auf gesellschaftliche Entwicklungen und insbesondere auf die Stadtentwicklung auseinander. Als ein Baustein wurde 2007 die "Perspektive Innenstadt" erarbeitet. Dabei entwickelte sich die nördliche Innenstadt zu einem wichtigen Handlungsschwerpunkt. Das Ziel der Kulturverwaltung der Stadt Essen setzt auf das Potential der Kreativwirtschaft, Impulsgeber für eine Quartiersentwicklung zu sein und nicht nur als sogenannter weicher Standortfaktor die Aufenthaltsqualität und damit die Attraktivität der Innenstadt zu steigern. Dies geschieht im Kreativquartier City Nord.Essen durch die Ansiedlung und Verdichtung von Kreativen. Die von der Stadt Essen seit 2011 und 2013 betriebenen und vom Kunsthaus Essen verwalteten Atelierhäuser an der Schützenbahn 19/21 und Viehofer Straße 38 bilden einen wichtigen Baustein in der Entwicklung des Kreativquartiers City Nord.Essen.

Der vhw - Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V. - hat im Rahmen einer Milieustudie die sozialen Gruppen und Bewohner- und Akteursstrukturen analysiert. Auf Basis dieser belastbaren Daten ist für die Entwicklung des Quartiers ein integriertes Handlungskonzept entstanden. In einem Beteiligungsprozess wurden hierfür Arbeitsgruppen für verschiedene Handlungsfelder gebildet, deren Teilnehmerinnen und Teilnehmer, bestehend aus Immobilienbesitzern, Bewohnern, Geschäftsinhabern, Sozialen Trägern, der Kreativszene und anderen, Maßnahmen als Weichen für die Weiterentwicklung des Quartiers erarbeiteten.

Die Maßnahmenentwicklung für das Kreativquartier über das vom Rat der Stadt Essen in 2018 beschlossene Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept (INSEK) zur Bewerbung für den Projektaufruf „Starke Quartiere – starke Menschen“ (SQSM) konnte in 2019 nur bedingt weiterentwickelt werden.

Die Beantragung von Fördermitteln erfordert arbeits- und personalintensive Vorarbeiten. Die Maßnahmen müssen konzeptionell ausgearbeitet werden, um die notwendigen bewilligungsreifen Antragsunterlagen erarbeiten zu können. Viele Maßnahmen können nur mit zusätzlichem Personal für einen Förderantrag qualifiziert werden.

Die vom Rat beschlossene Personalverstärkung erfolgte in 2019: Ab dem 16.09.2019 leitet Arne Bubenheim im Amt für Stadterneuerung und Bodenmanagement das neu eingerichtete Team „Stadtteilentwicklung: Integriertes Entwicklungskonzept (IEK) MITTE/OST“ im Fachbereich 68 Stadterneuerung und Bodenmanagement. Als Gebietsbeauftragter für das Soziale-Stadt-Fördergebiet „MITTE/OST“ ist er zuständig für die Gesamtsteuerung des Stadtteilentwicklungsprojekts und die Umsetzung bzw. Koordinierung des im IEK MITTE/OST erarbeiteten Maßnahmenprogramms.

Dazu gehört auch die Projektentwicklung, die Zielfindung und Evaluierung, die Weiterentwicklung und die Fortschreibung des Integrierten Entwicklungskonzepts, die verwaltungsinterne (ressortübergreifende) Abstimmung der örtlichen Erneuerungsaktivitäten, der Informationsfluss zwischen allen Akteuren, die Einwerbung und Bewirtschaftung der erforderlichen Ressourcen (städtische, Landes-, Bundes-, EU- sowie andere Mittel), die gebietsbezogene Mittelbündelung, die Erstellung von Gremienvorlagen, die Vorbereitung von politischen Entscheidungen sowie die Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit über das Projekt.

Atelierhaus Schützenbahn

In ihrem Handlungsvorschlag für das Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein Westfalen hat die ecce GmbH (european centre for creative economy) die künstlerische Exzellenz von sieben Quartieren im Programm Kreativ.Quartiere Ruhr 2020 herausgestellt. Mit dem Programm soll die Exzellenz und Internationalität ausgewählter Stadtquartiere im Ruhrgebiet entwickelt und gestärkt werden. Die Quartiere wurden aufgrund ihrer jeweiligen gewachsenen künstlerischen Schwerpunkte und dynamischen Entwicklungen ausgewählt. Die ecce GmbH sieht die Exzellenz der City Nord als gesetzt. Es wird erwartet, dass sich diese Einschätzung in kommender Zeit in der finanziellen Unterstützung und Förderung des Quartieres der sieben Quartiere auswirken wird.

Besonders das 3-D-Druckzentrum wird als Ort der Produktion von Design und von neuen Formen in weitgefasster Lesart gesehen. Vor diesem Hintergrund ist die im Jahr 2018 eingeleitete konzeptionelle Ausdifferenzierung bzw. Transformation des Atelierhauses Schützenbahn zu einem offenen Kreativzentrum erfolgreich verlaufen.

Im weiteren Prozess werden sowohl die Räumlichkeiten verändert als auch der Aufbau alternativer Organisationsformen eingeleitet.

Atelierhaus Viehofer Straße

Das Atelierhaus der Stadt Essen an der Viehofer Straße versteht sich seit 2011 als Ort des kreativen Arbeitens und Ausstellens. Hier werden kostengünstige Arbeitsräume bereitgestellt und vermietet, um vor allem jungen Künstlern/innen lokaler Herkunft und Absolventen/innen der ansässigen Universitäten Möglichkeiten der Realisierung ihrer beruflichen Einstiege zu verschaffen.

Die 20 klassisch separierten Ateliers in dem ehemaligen Bürogebäude werden auch als Ergänzung zu den Werkstätten und Studios der Universitäten gesehen, in die sich besonders die Studierenden ungebunden von Öffnungszeiten und Stundenplänen zum Arbeiten zurückziehen können. Alle hier Arbeitenden können den Raum zur Reflexion und Auseinandersetzung mit ihrem Schaffen nutzen. Auch die Einbindung der Öffentlichkeit wird hier durch das Präsentieren und Ausstellen der Arbeit geprobt.

Das Atelierhaus der Stadt Essen an der Viehofer Straße übernimmt derzeit auch eine Brückenfunktion zwischen der neu entstehenden Heimat der Folkwang Gestalter auf Zollverein und der Uni Duisburg-Essen. Bei der Erfüllung der Aufgaben der Bereitstellung und Vermietung steht der Stadt Essen das Kunsthaus Essen als Kooperationspartner zur Seite.

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