Luftqualität

Die Luftqualität wird in dicht besiedelten Gebieten maßgeblich durch den Menschen beeinflusst. Seit Anfang der 1960er Jahre hat sich die Luftbelastung im Rhein-Ruhr-Gebiet deutlich verringert. Nach Angaben des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW ist der Gesamtstaub seitdem um etwa 80% zurückgegangen. Die Schwefeldioxidbelastung konnte um 95% verringert werden. Damals wurden Luftschadstoffe wie Gesamtstaub und Schwefeldioxid in großen Mengen von der Schwerindustrie freigesetzt. Die heutigen Belastungsschwerpunkte, die allerdings geringere Luftbelastungen aufweisen, sind an den verkehrsreichen Straßen zu finden.

Rechtliche Vorgaben

Die Europäische Union hat 1996 die erste Luftqualitätsrahmenrichtlinie aufgestellt, europaweite Grenz- und Zielwerte für Luftschadstoffe (u.a. Schwefeldioxid, Stickstoffdioxid, Ozon, Schwermetalle) definiert und die unter dem Namen "Feinstaub" bekannt gewordene Schadstoffgruppe Partikel (PM10) eingeführt.

Am 11. Juni 2008 ist mit der EU-Richtlinie über Luftqualität und saubere Luft in Europa (2008/50/EG) eine neue Version der Luftqualitätsrichtlinie in Kraft getreten. Diese fasst alle bisherigen Regelungen zur Luftqualität zusammen und sieht einen zusätzlichen Richt- und Grenzwert für die Partikelgruppe PM2,5 vor. Die neuen EU-Regelungen wurden durch die Anpassung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) und die 39. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (39. BImSchV) in deutsches Recht umgesetzt.

Luftqualitätsmessnetz und Messergebnisse

In der EU-Richtlinie bzw. der 39. BImSchV ist auch die Überwachung der Luftqualität geregelt. In NRW betreibt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen ein entsprechendes Luftqualitätsüberwachungssystem. Im Stadtgebiet von Essen sind zurzeit zehn Messstellen installiert, welche verschiedene Messparameters erfassen.

Seit 2012 wird der Grenzwert für Feinstaub (PM10) in der Stadt Essen eingehalten. Der Grenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) von 40 µg/m³ im Jahresmittel wurde 2018 noch an vier Messpunkten überschritten. Um die Luftbelastung dauerhaft zu senken, wird der Luftreinhalteplan von der Bezirksregierung fortgeschrieben.

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