Synagogen in Deutschland nach 1945 - Vortrag von Monika Grübel in der Alten Synagoge

Am Donnerstag, 18. Januar, um 19 Uhr im Seminarraum der Alten Synagoge. Der Eintritt ist frei.

10.01.2018

Denk-Mal, Museum, Kunst-Ort oder Synagoge? Monika Grübel, Judaistin beim Landschaftsverband Rheinland, beleuchtet die Rolle der Synagogen in Deutschland nach 1945 in einem Vortrag am Donnerstag, 18. Januar, in einem der Kulturinstitute der Stadt Essen: der Alten Synagoge.

Nach 1945 waren die meisten Synagogen in Deutschland aus dem Stadt und Dorfbild verschwunden. Nur wenige hatten das Novemberpogrom 1938 und die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs überstanden. Die kleinen jüdischen Gemeinden, die in der Nachkriegszeit entstanden, konnten den Wiederaufbau dieser Synagogen nicht leisten, und die nichtjüdische Nachkriegsgesellschaft hatte fast nirgendwo Interesse daran, den Wiederaufbau zu fördern. Nur wenige Synagogen, vor allem in Großstädten, wurden in den Jahrzehnten nach 1945 wieder zu jüdischen Gotteshäusern. Andere wurden - vor allem ab den 1980er Jahren - als Kunstraum, Museum oder begehbares Denkmal umgenutzt.

Anhand verschiedener Beispiele aus Stadt – zum Beispiel Köln, Augsburg, Worms - und Land - zum Beispiel Stommeln, Hülchrath, Rödingen, Niederzissen, Memmelsdorf - wird Monika Grübel diskutieren, wer sich für den Wiederaufbau engagierte, welche politischen Interessen es an der Rekonstruktion von Synagogen gab, wer heute Träger der ehemaligen Synagogen ist und die Ausrichtung ihres Programms bestimmt.

Über die Referentin:

Monika Grübel studierte Judaistik, Kunstgeschichte und Geschichte in Heidelberg und Köln. Seit 1999 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Landschaftsverband Rheinland mit dem Schwerpunkt Beratung, Publikationen und Veranstaltungen zur jüdischen Geschichte, Religion und Kultur im Rheinland. Außerdem ist sie Leiterin des "LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen", www.synagoge-roedingen.lvr.de.

Der Eintritt ist frei.

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