Kaum alte Spuren, viel Kohle

22.02.2018

Auch Bürgerinnen und Bürger leisten in Essen einen Beitrag zur Geschichtsforschung – das hat der neueste Fund der Essener Stadtarchäologie gezeigt. Der Hinweis eines Anwohners führte die Essener Stadtarchäologie zu Bodeneingriffen an der Uhlenstraße/ Ecke Westpreußenstraße in Essen-Heisingen, wo die Wissenschaftler Spannendes entdeckten.

Recherchen in historischem Kartenwerk ergaben, das sich auf dem Gelände einst der sogenannte "von Schells Kotten" befunden hatte, der wohl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden ist. "Der Schluss ist naheliegend, dass sich hinter dem Kotten das Geschlecht der von 'Vittinghoff-Schell' verbirgt, aber dafür stehen uns noch weitere Recherchen bevor", so Stadtarchäologe Dr. Detlef Hopp. Die Fundamente des Kottens waren aus gemörteltem Bruchstein aufgebaut, das haben gefundene Überreste gezeigt. Vor Ort wurden auch Keramikscherben aus dem 19. Jahrhundert gefunden. Dieselbe Straße war vor einigen Jahren auch Fundort einer alten Zimmermannsaxt.

Eine weitere Entdeckung war am neusten Fundort ganz besonders interessant, wie Stadtarchäologe Dr. Hopp erklärt: "Bemerkenswert sind auf dem Gelände befindliche, ausstreichende Kohleflöze. Ob diese Flöze bereits vor mehreren hundert Jahren abgebaut wurden, wie zuletzt noch 2017 an der Schangstraße in Heisingen entdeckt, können wir bisher nicht mit Sicherheit nachweisen."
Die älteste, archäologisch nachgewiesene Nutzung von Steinkohle reicht in Essen sogar bis in das 13. Jahrhundert zurück.

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