Stadt Essen, Polizei und Staatsanwaltschaft eröffnen "Haus des Jugendrechts"

13.03.2018

Oberbürgermeister Thomas Kufen, leitender Oberstaatsanwalt Walther Müggenburg und Polizeipräsident Frank Richter haben heute (13.3.) im Beisein des NRW-Justizministers Peter Biesenbach das "Haus des Jugendrechts" eröffnet.

Damit können nun die Essener Staatsanwaltschaft, Polizei Essen und die Stadt Essen die gemeinsame Arbeit unter einem Dach aufnehmen. Die Kooperation der drei Behörden wurde bereits mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages im Oktober 2017 beschlossen.

Mit dem gemeinsamen Dienstsitz in Essen-Rüttenscheid können Verfahrensabläufe zwischen den drei Akteuren verbessert und Entscheidungsprozesse beschleunigt werden. Der Fokus soll dabei vor allem auf der Gruppe der jungen Intensivtäterinnen und -täter liegen.

Dafür werden unter anderem sogenannte Fallkonferenzen eingerichtet, in deren Rahmen sich beispielsweise Jugendgerichtshilfe, Polizei und Staatsanwaltschaft effizienter um mehrfach straffällig gewordene junge Täterinnen und Täter kümmern können.

Oberbürgermeister Kufen sieht in dem Zusammenschluss vor allem Chancen zur nachhaltigen Senkung der Jugendkriminalität in Essen. "Jugend ist unsere Zukunft. Wir dürfen deshalb jugendliche Täterinnen und Täter nicht sich selbst überlassen. Ich bin zuversichtlich, dass wir hier und heute nicht nur den Grundstein für höhere Sicherheit in unserer Stadt setzen, sondern für eine Arbeit, die den jungen Menschen die Möglichkeit gibt, wieder einen vollwertigen Platz in unserer Gemeinschaft einzunehmen", so das Stadtoberhaupt.

Die Polizei Essen hat 2008 mit der Ermittlungsgruppe Jugend eine Dienststelle eingerichtet, die sich auf eine ganz bestimmte Zielgruppe spezialisiert hat: "Die Ermittlungsgruppe Jugend betreut junge Menschen, die für einen Großteil der Straftaten ihrer Altersgruppe verantwortlich sind. Wir arbeiten intensiv daran, diese Kinder und Jugendlichen von der schiefen Bahn zu holen - mit Erfolg. Mit dem Haus des Jugendrechts gibt es jetzt kürzere Wege, um unsere Zusammenarbeit weiter zu intensivieren", so Polizeipräsident Richter.

Auch der schnellere Strafvollzug soll in Zukunft dazu beitragen, in straffälligen Jugendlichen eine Verhaltensänderung zu bewirken und schnell und dauerhaft von kriminellen Strukturen fernzuhalten.

Das Ministerium der Justiz in Nordrhein-Westfalen unterstützt in Abstimmung mit dem Landesministerium für Inneres und Kommunales und dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport "Häuser des Jugendrechts für Intensivtäter". Stellvertretend für die Landesregierung wohnte Peter Biesenbach, Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen, der Eröffnung bei. "Die Jugendkriminalität ist insgesamt deutlich gesunken. Aber wenige Jugendliche machen den Sicherheitsbehörden viele Sorgen. Denn es handelt sich um junge Intensivtäter, also junge Menschen, die immer wieder Straftaten begehen. Durch das Haus des Jugendrechts werden wir diesen jungen Tätern schnell und konsequent die Folgen ihrer Taten vor Augen führen. Im Idealfall wird so der erste Besuch im Haus des Jugendrechts auch zugleich der letzte", erklärte der Minister der Justiz Peter Biesenbach.

Dass die Zusammenarbeit gut funktionieren wird, davon sind alle Kooperationspartner fest überzeugt. Denn bereits heute gibt es eine gute Zusammenarbeit der drei Behörden. Das "Haus des Jugendrechts" steht Essenerinnen und Essenern ab sofort in der Alfredstraße 68-72 in Essen-Rüttenscheid zur Verfügung.

Herausgegeben von:

Stadt Essen
Presse- und Kommunikationsamt
Rathaus, Porscheplatz
45121 Essen
Telefon: +49 201 88-0 (ServiceCenter Essen)
E-Mail: presse@essen.de
URL: www.essen.de/presse

Eröffnung Haus des Jugendrechts. Auf dem Foto v.l.n.r.: Walther Müggenburg, Leitender Oberstaatsanwalt, Staatsanwaltschaft Essen, Oberbürgermeister Thomas Kufen, Peter Biesenbach, Justizminister des NRW, und Frank Richter, Polizeipräsident Essen. Foto: Peter Prengel
© 2024 Stadt Essen