Weniger Inobhutnahmen durch das Jugendamt Essen in 2017

04.07.2018

Im Jahr 2017 führte das Jugendamt Essen laut Landesbetrieb IT.NRW Statistik und IT-Dienstleistungen (IT.NRW) 842 Schutzmaßnahmen (Inobhutnahmen) für Kinder und Jugendliche durch. Im Vorjahr waren es noch 1.096 Maßnahmen, der entsprechende Rückgang liegt damit etwas unterhalb des Durchschnitts von 28,6 Prozent für ganz Nordrhein-Westfalen.

Schutzmaßnahmen werden vom Jugendamt durchgeführt, wenn ein unmittelbares Handeln zum Schutz von Minderjährigen in Eil- und Notfällen erforderlich ist.

Verschiedene Gründe für den Rückgang bei Inobhutnahmen

Der Rückgang ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass weniger unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge nach Essen gekommen sind. Die Zahl hat sich gegenüber 2016 um 12,5 Prozent reduziert.

Auch der Umzug vieler Flüchtlinge aus temporären Unterkünften (z.B. Übergangswohnheime) in Wohnungen wirkt sich positiv auf das Zusammenleben in den Familien aus. Mit der Umsetzung des wohnortbezogenen Konzeptes zur Integration von Flüchtlingen und der Anbindung vieler Familien an das vorhandene Hilfesystem im jeweiligen Stadtteil konnten weitere Entlastungen erzielt werden, die sich auf die Anzahl der Inobhutnahmen positiv auswirkt.

Darüber hinaus wirkt sich der systematische Ausbau der allgemeinen, präventiven und familienunterstützenden Infrastruktur in den Stadtteilen positiv auf viele Familien, Kinder und Jugendliche aus.

Weitere statistische Daten zu den Inobhutnahmen 2017

Rund zwei Drittel der im vergangenen Jahr in Essen unter den Schutz des Jugendamtes gestellten Kinder und Jugendlichen waren Minderjährige ab 14 Jahren und nur knapp ein Drittel der Kinder war unter 14 Jahre alt. In der Mehrzahl handelte es sich bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen um Jungen. Neben der unbegleiteten Einreise aus dem Ausland waren Überforderung der Eltern bzw. eines Elternteils und Beziehungsprobleme der Eltern die häufigsten Gründe für die Inobhutnahmen.

Von den 842 Maßnahmen wurden rund 10 Prozent auf eigenen Wunsch der Kinder und Jugendlichen durchgeführt.

Je nach Alter der Kinder und Jugendlichen finden diese in Kinder- und Jugendschutzeinrichtungen Hilfe und Unterstützung. Hierfür stehen Platzkapazitäten bei verschieden Essener Jugendhilfeträgern zur Verfügung. Für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge steht eine Clearingeinrichtung als erste vorläufige Unterbringungsmaßnahme zur Verfügung.

Säuglinge und Kleinkinder finden in der Regel schnell einen Platz in einer Pflegefamilie. Für diese sehr verantwortungsvolle Aufgabe sucht das Jugendamt Essen regelmäßig neue Pflegefamilien. Ansprechpartner bei den Sozialen Diensten des Jugendamtes sind Frau S. Schreinert, Telefon: +49 201 88 51365 oder Herr C. Bluhm, Telefon: +49 201 88 51010.

Herausgegeben von:

Stadt Essen
Presse- und Kommunikationsamt
Rathaus, Porscheplatz
45121 Essen
Telefon: +49 201 88-0 (ServiceCenter Essen)
E-Mail: presse@essen.de
URL: www.essen.de/presse

© 2024 Stadt Essen