Oberbürgermeister Thomas Kufen zum versuchten "Ehrenmord"

27.07.2018

Die Polizei Essen hat gestern (26.7.) ihre Ermittlungsergebnisse zum Fall eines versuchten "Ehrenmordes" in Essen vorgestellt. Ende Mai diesen Jahres wurde ein junger syrischer Mann überfallen und schwer verletzt. Bereits zu Beginn der Ermittlungen wurde deutlich, dass es sich bei der Tat um ein Verbrechen innerhalb einer Familie und eines Kulturkreises handelt. "Die schnelle Aufklärung des Falls und die daraus resultierenden Verhaftungen sind ein großer Erfolg für die Polizei Essen", so Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Der Oberbürgermeister weiter: "Die eingesetzte Mordkommission hat eine gute und sehr detaillierte Arbeit geleistet, die über die Grenzen Essens hinausging. Der Druck der Polizei auf einige der Tatverdächtigen war am Ende so groß, dass sich zwei Beteiligte selbst gestellt haben. Nun sind insgesamt zwölf Menschen inhaftiert, die sich für ein Verbrechen zu verantworten haben, das abscheulich ist.

Die offensichtlich zu Tage getretene Form von Parallelgesellschaft und Selbstjustiz ist nicht nur ein Ausdruck von mangelndem Respekt und Vertrauen in die Rechtsorgane, sondern missachtet unsere gesellschaftliche Ordnung. Das ist völlig inakzeptabel. Die Arbeit und der zügige Ermittlungserfolg der Polizei Essen wird hoffentlich als sehr deutliches Signal verstanden, dass eine Paralleljustiz nicht geduldet wird. Aus meiner Sicht unvereinbar ist, die Vorzüge einer freiheitlichen Gesellschaft in Anspruch nehmen zu wollen, sich ihren Werten und Normen aber zu verweigern. So wird man nicht Teil unserer Gesellschaft. Und wer nicht Teil werden will und keine Integrationsleistung zeigt, darf nicht auf Dauer bei uns bleiben. Den Rahmen dafür müssen Landes- und Bundespolitik setzen. Das Ziel unserer Integrationsarbeit wird zukünftig stärker dem Gedanken "Chancen bieten – Grenzen setzen" verpflichtet sein. Aktuell führt die Verwaltung unter Federführung des Kommunalen Integrationszentrums die verschiedenen angewendeten Integrationskonzepte in der Stadt zusammen und richtet die Integrationsarbeit und die damit in Zusammenhang stehende Finanzierung insgesamt bis Ende 2019 neu aus."

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