Alte Synagoge lädt zum Vortrag über jüdischen Gründervater der deutschen Demokratie

Am Donnerstag, 4. Oktober, um 19 Uhr im Landgericht Essen, Zweigertstraße 52. Der Eintritt ist frei.

27.09.2018

Die Alte Synagoge Essen startet am 4. Oktober mit einer neuen Veranstaltungsreihe: Bis März 2019 finden im Rahmen des Verbundprojektes "100 Jahre Bauhaus im Westen" und des Jubiläums "100 Jahre VHS" Vorträge über Juden in der Weimarer Republik statt. Zum Auftakt stellt Professor Dian Schefold, der u.a. in Bremen, an zahlreichen Universitäten in Italien und in Paris Öffentliches Recht lehrte, am 4. Oktober um 19 Uhr mit Hugo Preuss einen jüdischen Gründervater der deutschen Demokratie vor. Die Veranstaltung findet im Landgericht Essen, Zweigertstraße 52, statt. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten bis zum 26. September per E-Mail unter vorzimmer@lg-essen.nrw.de oder per Telefon unter +49 201 8032349.

Über Hugo Preuss

Hugo Preuss (1860-1925) wuchs in Berlin auf und studierte dort und in Heidelberg Rechtswissenschaften. Er konnte sich 1889 zwar habilitieren, wurde aber als Jude durch die preußische Ministerialbürokratie nicht zum Professor ernannt. Preuss gehörte zur Freisinnigen Partei und war Berliner Stadtverordneter. Er trat dem aufklärerisch-liberalen jüdischen "Verein der Freunde" bei. 1918 war er Mitbegründer der Deutsche Demokratischen Partei DDP. Am 15. November 1918 wurde er mit der Ausarbeitung einer neuen demokratischen Verfassung beauftragt, die am 3. Februar 1919 der Verfassungsgebenden Nationalversammlung in Weimar vorgelegt wurde. Für die Nationalsozialisten war die Autorschaft von Hugo Preuss mit ein Grund polemisch von einer "Judenrepublik" zu sprechen. Viele Elemente dieser Verfassung sind ins Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland übergegangen und beeinflussen die heutige Verfassungsdiskussion.

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