Vortrag "Zurück zur jüdischen Schule in der Weimarer Zeit?"

Am Donnerstag, 13. Dezember, um 19 Uhr in der Alten Synagoge Essen, Seminarraum. Der Eintritt ist frei.

05.12.2018

Am Donnerstag, 13. Dezember, um 19 Uhr, findet der Vortrag "Zurück zur jüdischen Schule in der Weimarer Zeit" im Seminarraum der Alten Synagoge statt. Die Referentin ist Dr. Ursula Reuter (Bibliothek Germania Judaica, Köln).

Vor zwei Jahren gründete die jüdische Gemeinde Düsseldorf ein Gymnasium. In anderen Großstädten, wie beispielsweise Köln, wird über die Errichtung einer jüdischen Sekundarschule nachgedacht. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen wird ein Rückblick auf die pädagogischen Entwicklungen und Debatten in den 1920er Jahren geworfen.

Zum Hintergrund:

Das erste jüdische Gymnasium, in dem Schülerinnen und Schüler aus dem Rheinland und benachbarten Regionen allgemeine und jüdische Bildung erwerben konnten, war das „Reform-Realgymnasium Jawne“ in Köln (1919-1942). Gegründet wurde sie direkt nach dem Ersten Weltkrieg auf Initiative der orthodoxen Rabbiner Dr. Benedikt Wolf und Dr. Emanuel Carlebach. Die Jawne war Ausdruck eines deutschlandweit wirksamen Trends: Während die Zahl der jüdischen Volksschulen vor allem auf dem Land in den 1920er Jahren stark zurückging, entstanden in diversen Großstädten – insbesondere in Berlin – neue jüdische Schulen. Die Begegnung mit dem jüdischen Leben in Osteuropa während des Krieges, die kulturell-religiöse jüdische Renaissance der 1920er Jahre, die neuen Ansätze der Reformpädagogik, aber auch der zunehmende Antisemitismus wirkten als Faktoren auf die praktische Entwicklung und die Diskussion über das jüdische Schulwesen in der Weimarer Republik ein.

Zur Person:

Dr. Ursula Reuter ist seit 2018 die Leiterin der Bibliothek Germania Judaica in Köln, die eine der größten und ältesten Fachbibliotheken zur deutsch-jüdischen Geschichte ist. Von 2013 bis Anfang 2018 war Dr. Reuter die wissenschaftliche Geschäftsführerin des Salomon Ludwig Steinheim-Instituts für deutsch-jüdische Geschichte in Essen. Sie lehrt, forscht und publiziert zur europäisch-jüdischen Geschichte und Kultur von der Frühen Neuzeit bis heute und engagiert sich seit vielen Jahren im Kölner Lern-und Gedenkort Jawne. 2002 wurde sie mit einer politischen Biographie über Paul Singer von der Universität zu Köln promoviert.

Der Eintritt ist frei.

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